Bislang 3000 Tests ausgewertet Bonner Studie deutet auf niedrige Corona-Infektionsrate hin

Bonn · Das Zwischenergebnis der Rheinland Studie deutet auf eine aktuell niedrige Infektionsrate mit dem Coronavirus in der Bevölkerung hin. Endgültige Ergebnisse der von den Bonner Wissenschaftlern und dem Virologen Christian Drosten gemeinsam konzipierten Studie gibt es noch nicht.

Proben für Corona-Tests werden im Diagnosticum-Labor in Plauen für die weitere Untersuchung vorbereitet. Symbolbild.

Proben für Corona-Tests werden im Diagnosticum-Labor in Plauen für die weitere Untersuchung vorbereitet. Symbolbild.

Foto: dpa/Hendrik Schmidt

„Die Zahl der infizierten Personen bewegt sich im einstelligen Bereich“, sagte die Leiterin der Rheinland Studie, Monique Breteler, am Montag in Bonn anlässlich eines Besuchs von Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) in dem Forschungsinstitut. Endgültige Ergebnisse der von den Bonner Wissenschaftlern und dem Virologen Christian Drosten von der Berliner Charité gemeinsam konzipierten Studie lägen aber erst in etwa einem Monat vor. Bislang seien rund 3.000 von voraussichtlich 4.500 bis 5.000 Studienteilnehmern getestet worden.

Die Studie wird unter den 5000 Teilnehmern der Rheinland Studie des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) durchgeführt. Die Rheinland Studie untersucht seit 2016 im Raum Bonn sämtliche Aspekte neurodegenerativer Erkrankungen wie etwa Alzheimer oder Parkinson.

Für die neue Corona-Studie werden aktuelle Blutproben der Probanden auf Antikörper gegen das Coronavirus getestet. Diese Befunde sollen mit den größtenteils bereits erhobenen Daten der Rheinland Studie über Gesundheit, Lebensstil und Immunstatus abgeglichen werden. Daraus erhofften sich die Forscher auch neue Erkenntnisse über den Erreger und darüber, wie sich Gesundheitsfaktoren auf eine Coronavirus-Infektion auswirken, sagte Breteler. In einem halben Jahr sei eine Folgeuntersuchung geplant, um herauszufinden, wie sich die Zahl der Menschen mit Antikörpern entwickelt habe.

Karliczek sagte, Kohorten-Studien wie die Rheinland Studie seien eine Stärke des deutschen Wissenschaftssystems. „Das ist für uns ein Pfund von unschätzbarem Wert.“ Die Größe und Tiefe der in der Rheinland-Studie angelegten Daten biete den großen Vorteil, dass die Corona-Forschung nun darauf aufbauen könne.

(anst/epd)
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