Hinterbliebene von Fährunglück fordern hohe Entschädigungen Besitz von griechischer Katastrophen-Reederei eingefroren
Athen (dpa). Fast einen Monat nach dem Untergang der griechischen Fähre "Express Samina" mit 80 Toten ist der Besitz der betroffenen Reederei von einem Gericht eingefroren worden. Die Reederei "Minoan Flying Dolphins" darf so lange kein Schiff und keine ihrer Immobilien verkaufen, bis die Entschädigungsansprüche von Hinterbliebenen der Opfer gerichtlich geklärt sind, entschied ein Gericht der Hafenstadt Piräus am Dienstag und erließ eine entsprechende einstweilige Verfügung. Wie die griechische Nachrichtenagentur ANA weiter berichtete, haben bislang 15 Hinterbliebene Entschädigungen in Höhe von umgerechnet rund 64 Millionen Mark gefordert.
Der Untergang der "Express Samina" am 26. September vor der Insel Paros und danach folgende Unglücke mit Fähren hatten eine Krise in der griechischen Küstenschifffahrt ausgelöst. Das griechische Ministerium für Handelsschifffahrt hatte am 1. Oktober mehr als 60 Fähren stillgelegt und die Reedereien aufgefordert, sie innerhalb von 20 Tagen modernisieren zu lassen. Am Montag teilte das Ministerium mit, 61 von insgesamt 65 Fähren seien inzwischen überholt worden und erfüllten nun alle von der Europäischen Union geforderten Sicherheitsbestimmungen.
Die gesamte griechische Fährenflotte soll bis zum Jahr 2006 modernisiert werden. Darüber hinaus soll Anfang 2002 ausländischen Reedereien erlaubt werden, Fähren im innergriechischen Verkehr einzusetzen. Damit will Athen die Konkurrenz fördern und damit auch die Sicherheit für die Passagiere erhöhen.