Bitte um internationale Hilfe Bereits 283 Erdbebentote in Salvador

San Salvador/Bonn (dpa). Die Zahl der Toten nach dem zweiten schweren Erdbeben binnen eines Monats in El Salvador ist auf 283 gestiegen. Wie das Nationale Notstandskomitee (COEN) am Freitag weiter mitteilte, wurden mindestens 2 939 Menschen durch die Erdstöße am vergangenen Dienstag verletzt. 35 000 Häuser wurden zerstört oder beschädigt. Rettungsmannschaften setzten die Suche nach Verschütteten fort, aber es gab immer weniger Hoffnung, Opfer noch lebend zu finden.

Die Regierung bat unterdessen erneut dringend um internationale Hilfe. Täglich würden etwa 400 Tonnen Hilfsgüter benötigt, um die mehr als eine Million Geschädigten der beiden schweren Beben vom 13. Januar und 13. Februar zu versorgen. Am Donnerstag seien aber nur 50 Tonnen eingetroffen, sagte Präsidentenberater Juan Jose Daboub. Vor allem Aufbereitungsanlagen für Trinkwasser, Lebensmittel, Medikamente und Notunterkünfte fehlten. Das Beben am Dienstag hatte eine Stärke von 6,1 auf der Richterskala, durch das verheerende Erdbeben am 13. Januar mit einer Stärke von 7,6 waren mehr als 800 Menschen ums Leben gekommen.

Die Deutsche Welthungerhilfe stellte nach eigenen Angaben 250 000 Mark als erste Hilfe für die Überlebenden bereit. 540 Familien aus ländlichen Gebieten würden mit Matratzen, Zelten, Decken, Wassertanks, Latrinen und Nahrungsmitteln versorgt, teilte die Organisation in Bonn mit. Später sollen die Betroffenen Material für den Wiederaufbau der Häuser bekommen. Alle Hilfsgüter würden lokal gekauft.

Die Deutsche Welthungerhilfe arbeitet bei der Aktion mit ihrem europäischen Alliance-Partner HIVOS zusammen. Die niederländische Organisation hatte bereits nach dem ersten Erdbeben mit lokalen Partnern Not leidende Menschen versorgt. "Wir brauchen zunächst Notunterkünfte und sauberes Wasser und müssen danach so schnell wie möglich die Häuser wieder aufbauen", betonte der Leiter der Nothilfeabteilung von HIVOS. Die Verteilung haben Mitarbeiter einheimischer Partner übernommen, die Kontakt zu den Menschen in den Dörfern haben.

(RPO Archiv)
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