Sumatra Babyelefant gerät in Wildererfalle - und verliert Hälfte von Rüssel

Banda Aceh · Das weibliche Jungtier gehört zu den letzten der rund 700 in freier Wildbahn auf der Insel lebenden Sumatra-Elefanten, einer vom Aussterben bedrohten Spezies.

 Ein Babyelefant ist auf Sumatra in eine offenbar von Wilderern gestellte Falle geraten und jetzt entstellt.

Ein Babyelefant ist auf Sumatra in eine offenbar von Wilderern gestellte Falle geraten und jetzt entstellt.

Foto: AP/Munandar

Ein Babyelefant ist auf Sumatra in eine offenbar von Wilderern gestellte Falle geraten und jetzt entstellt. Wildtierhüter hätten die Hälfte seines Rüssels amputieren müssen, um das Leben des einjährigen Elefantenkalbs zu retten, sagte der Leiter der Naturschutzbehörde der indonesischen Provinz Aceh, Agus Arianto. Das weibliche Jungtier gehört zu den letzten der rund 700 in freier Wildbahn auf der Insel lebenden Sumatra-Elefanten, einer vom Aussterben bedrohten Spezies.

Am vergangenen Sonntag war das Elefantenkalb äußerst geschwächt in Alue Meuraksa aufgefunden worden, einem bewaldeten Dorf im Bezirk Aceh Jaya, ergänzte Agus. Die Falle habe noch in dessen beinahe abgetrenntem Rüssel gesteckt. „Dabei ging es offensichtlich darum, gefährdete Tiere zu fangen, um Geld zu verdienen.“ Da der Zustand des Elefantenbabys sich zusehends verschlechtert habe, nachdem es in die Falle tappte, sei es wahrscheinlich von der Herde zurückgelassen worden, mutmaßte Agus. Bei einer Operation sei am Montag nur noch die Option einer Amputation geblieben.

Seine Behörde arbeite im Rahmen der Ermittlungen mit der Polizei zusammen, sagte Agus mit Blick auf die mutmaßlichen Fallensteller. Wegen der wirtschaftlichen Not in Zeiten von Corona verlegen sich Dorfbewohner nach Angaben von Tierschützern verstärkt auf die Jagd, womit auch die Wilderei zugenommen hat.

Erst im Juli wurde ein Elefant auf einer Palmenplantage im Bezirk Ost-Aceh ohne Kopf entdeckt. Die Polizei nahm einen mutmaßlichen Wilderer sowie vier Personen fest, die Elfenbein von dem toten Tier gekauft haben sollen. Ihr Strafverfahren läuft noch, im Falle einer Verurteilung drohen ihnen bis zu fünf Jahre Haft und ein Bußgeld von umgerechnet 6100 Euro.

(dpa/jh)
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