Die spektakulärsten Fälle: Auto-Piraterie ist ein seltenes Delikt

Hamburg (dpa) - Zu der rätselhaften Entführung einer 52-jährigen Frau auf der Autobahn bei Eisenach gibt es kaum Parallelen. Bedingt vergleichbar sind folgende Fälle:

- Im Februar 1996 stoppt ein als Polizist verkleideter 24-Jähriger auf der Autobahn bei Walsrode eine Autofahrerin, schlägt die Frau mit einem Gummihammer nieder und versteckt sie im Kofferraum. Nach mehrstündiger Irrfahrt liefert er sein Opfer in einem Krankenhaus ab. Er habe mit vorgetäuschten Kontrollen "Verwarngelder" kassieren wollen, erklärt der Mann später.

- Im April 1997 halten Ganoven bei Hamburg einen LKW-Fahrer mit einer Polizeikelle an und zwingen ihn zu einer Fahrt in die Nähe von Kassel. Dort wird die Kosmetika-Fracht entladen. Mit einem PKW bringen die Täter ihr Opfer wieder in die Hansestadt zurück, wo er an der A 25 durch Messerstiche schwer verletzt aufgefunden wird.

- Im November 1997 entert ein Unbekannter das Auto eines Versicherungskaufmanns vor einer Ampel in Berlin-Wedding und zwingt den Mann zur Weiterfahrt. Der 38-Jährige kann sich nach zwölf Stunden aus einem Verlies im Stadtteil Grunewald befreien. Zwischenzeitlich hatten die Kidnapper von der Familie 100 000 Mark verlangt.

- Ebenfalls im November 1997 kapert ein flüchtiger Bankräuber am Niederrhein nacheinander mehrere Autos, nimmt die Besitzer als Geiseln und entkommt schließlich in die Niederlande. Einen PKW- Besitzer, der Gas gab und entkommen wollte, erschießt der Gangster.

(RPO Archiv)
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