Vier Islamisten in Dänemark verurteilt Zwölf Jahre Haft für Anschlagspläne auf "Jyllands-Posten"

Kopenhagen · Ein dänisches Gericht hat am Montag vier Männer zu je zwölf Jahren Haft verurteilt, weil sie wegen der umstrittenen Karikaturen des Propheten Mohammed einen Anschlag auf die Zeitung "Jyllands-Posten" planten.

 Die vier Angeklagten, die einen Anschlag auf den "Jyllands-Posten" geplant hatten, müssen jeweils 12 Jahre in Haft.

Die vier Angeklagten, die einen Anschlag auf den "Jyllands-Posten" geplant hatten, müssen jeweils 12 Jahre in Haft.

Foto: SCANPIX DENMARK, AFP

Ein Gericht in Glostrup bei Kopenhagen befand die drei Schweden und einen in Schweden lebenden Tunesier des "Terrorismus" für schuldig. Die aus Tunesien, Marokko und dem Libanon stammenden Männer hatten im Prozess auf "nicht schuldig" plädiert.

Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft wollten die vier Männer bei einem Angriff auf das Kopenhagener Büro von "Jyllands-Posten" im Dezember 2010 so viele Menschen wie möglich töten. Die Polizei konnte den Anschlag jedoch vereiteln, nachdem sie Telefongespräche der Männer abgehört hatte.

Drei Angeklagte wurden kurz vor der geplanten Tat in einem Vorort Kopenhagens festgenommen. Bei ihrer Festnahme wurden unter anderem eine Maschinenpistole mit Schalldämpfer, ein Revolver, Munition und Plastikbänder gefunden, die als Handfesseln verwendet werden können. Der vierte Mann wurde in Stockholm gefasst.

Die "Jyllands-Posten" hatte im Jahr 2005 als erste Zeitung mehrere Mohammed-Karikaturen veröffentlicht, die in der muslimischen Welt für viel Empörung gesorgt hatten. Die Zeichnungen zeigen den Propheten unter anderem mit einem Turban in Form einer Bombe mit glimmender Zündschnur.

Die Staatsanwaltschaft hatte für die 31 bis 46 Jahre alten Männer Haftstrafen zwischen 14 und 16 Jahren gefordert. Staatsanwältin Gyrithe Ulrich sagte nach dem Urteil zwar, sie sei damit "sehr zufrieden". Ob sie trotzdem dagegen vorgehen werde, sei aber noch offen. Beide Seiten haben dafür nun zwei Wochen Zeit.

(AFP)
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