Australischer Pilot eines Löschflugzeugs Zweites Todesopfer bei Buschbränden

Sydney · Seit mehr als einer Woche toben die Buschbrände in Australien. Nun haben sie ein weiteres Opfer gefordert: Der Pilot eines Löschflugzeugs ist bei einem Absturz gestorben.

Die Buschbrände in Australien haben ein zweites Menschenleben gekostet: Der Pilot eines Löschflugzeugs starb bei einem Absturz. Die Ursache des Unglücks rund 230 Kilometer südlich von Sydney war zunächst unklar. Bereits in der vergangenen Woche war ein Mann, der sein Haus schützen wollte, an einem Herzinfarkt gestorben. Die Feuer im Südosten Australiens waren vor rund einer Woche ausgebrochen. Einen der größten Brände hatte das Militär bei einer Schießübung durch explodierende Munition ausgelöst. Am Donnerstag loderten noch mehr als 70 Feuer in der Region.

Über den Absturz des 43-jährigen Brandbekämpfers sagte der Chef der regionalen Feuerwehr, Shane Fitzsimmons: "Es ist eine Tragödie für die Gemeinschaft der Brandbekämpfer, aber vor allem für die Familie." Der Pilot hinterlässt eine Frau und drei kleine Kinder. Er war allein an Bord. Das Flugzeug prallte in einem unwegsamen Terrain westlich von Ulladulla auf und fing Feuer, was einen neuen Brand auslöste. Weil zu wenig Regen gefallen ist, sind Busch und Wälder ausgetrocknet und geraten beim kleinsten Funken in Brand.

Mehr als die Hälfte der verheerenden Buschbrände im Südosten Australiens ist noch immer nicht unter Kontrolle. Bislang wurden insgesamt 210 Häuser und 126 000 Hektar Wald zum Raub der Flammen. Am schlimmsten betroffen sind die Blue Mountains, ein beliebtes Ausflugsziel etwa 70 Kilometer westlich von Sydney. Die Brände in der Region sind die schlimmsten seit den 60er Jahren. Obwohl die Temperaturen leicht zurückgingen, bleibe die Situation noch mindestens drei bis vier Tage lang höchst gefährlich, warnte die Feuerwehr. Vor allem starke Winde machen die Situation unberechenbar.

Generalleutnant Mark Binskin entschuldigte sich im Namen der Streitkräfte, einen der größten Brände ausgelöst zu haben. "Aber wir sollten warten, bis die Polizei ihren Untersuchungsbericht vorlegt", sagte er. Bei dem betreffenden Feuer brannten westlich von Sydney mehr als 50 000 Hektar Buschland und mehrere Häuser ab. Auf die Armee könnten Schadenersatzforderungen zukommen. Auf dem Schießplatz hätten Gerätschaften zum Löschen bereitgestanden, doch sei der Einsatz schwierig gewesen, weil auf dem Gelände scharfe Munition gelegen habe.

(dpa)
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