Massaker an Einwanderern Zweiter Überlebender in Mexiko

Mexiko-Stadt (RPO). Bei dem Massaker an 72 Einwanderern im Norden von Mexiko hat es Ende August einen zweiten Überlebenden gegeben. Das bestätigte die mexikanische Polizei am Mittwoch (Ortszeit).

Seine Identität sei geheim gehalten worden, um ihn nicht zu gefährden, hieß es. Der Mann habe den Behörden Informationen gegeben, die bei den Ermittlungen geholfen hätten. Bis Dienstag war nur ein einziger Überlebender, ein 18-Jähriger aus Ecuador, bekanntgeworden. Die Leichen des Massakers waren am 24. August von der Polizei entdeckt worden, nachdem der 18-Jährige die Behörden alarmiert hatte.

Die Polizei vermutet nach den Aussagen der Zeugen, dass Mitglieder des Zeta-Drogenkartells für das Massaker verantwortlich waren. Sie sollen die Einwanderer auf einer Straße im mexikanischen Staat Tamaulipas, der an Texas grenzt, gestoppt haben. Sie fesselten die Einwanderer dann und brachten sie zu einer Ranch. Diejenigen, die sich weigerten, für die Bande zu arbeiten, mussten sich hinlegen und wurden erschossen.

Von den Opfern konnten bislang 16 Honduraner, 13 Salvadorianer, fünf Guatemalteken und ein Brasilianer identifiziert werden.

Der Drogenkrieg in Mexiko belastet nach Regierungsangaben die Wirtschaft des Landes. Die organisierte Kriminalität schmälere das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von betroffenen Staaten um 1,2 Prozentpunkte, sagte Finanzminister Ernesto Cordero.

Für Mexiko sagte er für das laufende Jahr ein Wirtschaftswachstum von vier bis fünf Prozent voraus. Durch die Gewaltwelle dort sind seit Dezember 2006 mehr als 28.000 Menschen ums Leben gekommen.

(apd/RTR/das)
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