Niederländischer Nikolaus-Helfer Facebook verbannt „Zwarte Piet“-Bilder wegen Rassismus

Amsterdam · Facebook will mit neuen Regeln Rassismus entgegenwirken. Jetzt geht es dem „Zwarte Piet“ an den Kragen: Schon seit längerem gibt es Diskussionen um den schwarz geschminkten Nikolaus-Helfer aus den Niederlanden. Bei Facebook und Instagram darf er nun nicht mehr gezeigt werden.

 Zwei Personen verkleidet als „Zwarte Piet" in Mennickendam, Niederlande (Archivfoto).

Zwei Personen verkleidet als „Zwarte Piet" in Mennickendam, Niederlande (Archivfoto).

Foto: dpa/Patrick Post

Für die Niederlande und Belgien werden diskriminierende Stereotypen beim „Schwarzen Piet“ verboten, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Zu den Stereotypen zählt Facebook schwarze Schminke, dicke Lippen und eine Kraushaar-Perücke - genau das also, was den Zwarte Piet in den Niederlanden traditionell ausmacht. Fotos, Zeichnungen oder Videos von den Pieten können nach Meldungen von den Plattformen entfernt werden.

„Facebook findet es nicht hinnehmbar, dass Menschen sich durch bestimmte Berichte diskriminiert und nicht sicher fühlen“, heißt es in einer Erklärung des Unternehmens. „Sinterklaas ist ein Fest für alle.“ Sinterklaas heißt der Nikolaus in den Niederlanden und Belgien, der von den fröhlichen schwarz-geschminkten Helfern bei seinen Auftritten begleitet wird.

Auf den sozialen Netzwerken wird heftig auf die Regelung reagiert. Anhänger der Pieten sprechen von einem „Angriff auf die Meinungsfreiheit“. Anti-Rassismus-Organisationen loben dagegen das „positive und ermutigende Signal“.

Seit Jahren wird in den Niederlanden heftig um den „Zwarte Piet“ gestritten. Für viele Niederländer, vor allem schwarze, ist die Darstellung des Piet rassistisch. Auch international werden die Niederlande dafür heftig kritisiert.

Traditionell erscheinen die Nikolaushelfer bei den öffentlichen Umzügen im Winter mit schwarz geschminkten Gesichtern, einer Perücke, dick geschminkten Lippen und einem bunten Fantasiekostüm.

(ahar/dpa)
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