Studie des Friedensforschungsinstituts Sipri Zwar weniger, aber modernere Atomwaffen

Stockholm · Wie das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri bekannt gibt, haben weltweit acht Staaten derzeit 4400 Atomwaffen einsatzbereit. Fast die Hälfte davon sogar in "erhöhter Einsatzbereitschaft".

Offizielle und inoffizielle Atommächte
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Foto: ddp

Wie Sipri am Montag in seinem Jahrbuch zur Rüstung und Abrüstung 2012 weiter angab, betrug die Gesamtzahl aller verfügbaren atomaren Sprengköpfe Anfang dieses Jahres 19.000.

Das sei zwar weniger als ein Jahr zuvor mit 20.530, hieß es in der schwedischen Hauptstadt. Der Verringerung der Gesamtzahl vor allem durch die USA und Russland stehe entgegen, dass alle fünf offiziell anerkannten Atommächte ihre Atomwaffen-Systeme entweder erneuert hätten oder dies tun wollten.

Neben den USA und Russland gehören auch China, Frankreich und Großbritannien zu diesem Kreis. "Diese Staaten wollen ihre Atomwaffen-Arsenale offenbar auf unbegrenzte Zeit behalten", hieß es in dem Sipri-Bericht.

Darüber hinaus zählten die Stockholmer Experten 80 bis 110 nukleare Sprengköpfe in Indien, 90 bis 110 in Pakistan sowie 80 in Israel. Diese drei Staaten machen offiziell keine Angaben zur ihren Atomwaffen. Indien und Pakistan sind nach den Sipri-Angaben sowohl dabei, neue Trägersysteme zu entwickeln wie auch ihre Kapazität zur Produktion von spaltbarem Material für militärische Zwecke zu erhöhen.

Der zuständige Sipri-Experte Shannon Kile meinte: "Die Atommächte zeigen bis jetzt nur rhetorisch Willen zur Aufgabe ihrer Waffenarsenale." Vor allem deren laufende Modernisierung zeige, dass "Atomwaffen nach wie vor eine harte Währung für internationalen Status und Macht sind".

(dpa)
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