Zum Karriereende von Bruce Willis Was passiert eigentlich bei Aphasie?

Los Angeles · Bruce Willis hat sein Karriereende bekannt gegeben. Grund dafür ist die Diagnose Aphasie. Was die Krankheit bedeutet und wie sie sich bei Betroffenen äußert.

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Foto: AP/Charles Sykes

Unter Aphasie verstehen Mediziner den Verlust des Sprachvermögens nach einem Unfall oder einer Erkrankung. Das Wort stammt aus dem Griechischen und bedeutet „ohne Sprache“.

Bei Betroffenen sind die Fähigkeiten zu sprechen und zu verstehen, zu lesen und zu schreiben eingeschränkt. Auslöser können Schlaganfälle, Kopfverletzungen, Hirnblutungen, Schädelhirntraumata, Tumore oder Entzündungen des Zentralen Nervensystems sein.

Betroffene suchen zum Beispiel erfolglos nach Wörtern oder bilden Sätze im Telegrammstil. Manche können nur Silben aneinanderreihen. Andere wiederum sprechen zwar flüssig, vertauschen aber Laute oder nutzen falsche Wortbedeutungen. Gesagtes wird - ähnlich wie bei einer unbekannten Fremdsprache - unter Umständen nicht richtig verstanden, Sätze nur unzureichend erfasst. Beim Schreiben werden Buchstaben vertauscht, hinzugefügt, ersetzt oder ausgelassen.

Für viele ist es nur noch schwer möglich, sich in eine angeregte Diskussion einzubringen. Die Einschränkungen in der sozialen Kommunikation sind seelisch schwer zu verarbeiten. Viele Patienten werden depressiv, verzweifelt oder auch aggressiv. Zur Behandlung werden logopädische und psychologische Therapien eingesetzt. In Deutschland sind nach Angaben des Bundesverbandes Aphasie mehr als 100.000 Menschen von der Krankheit betroffen.

(leom/dpa)
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