Zugriff in Paris 15 Jahre nach Tod von Frau aus Münster Beschuldigter festgenommen

Paris · Die Wissenschaft überführt immer häufiger Täter. Rund 15 Jahre nach dem gewaltsamen Tod ein Münsteranerin hat die Polizei in Frankreich einen Tatverdächtigen festgenommen.

 Mithilfe eines DNA-Abgleichs werden immer öfter lange zurückliegende Mordfälle aufgeklärt (Symbolbild).

Mithilfe eines DNA-Abgleichs werden immer öfter lange zurückliegende Mordfälle aufgeklärt (Symbolbild).

Foto: Sven Hoppe

Dem Mann war nach einem Messerangriff auf eine Sozialarbeiterin in Paris eine Speichelprobe entnommen worden. Der Abgleich der DNA-Datenbanken in Frankreich und Deutschland führte dann zu einem Treffer, wie Oberstaatsanwalt Stefan Lechtape am Freitag in Münster erklärte.

2003 hatten Polizisten in einem Naherholungsgebiet bei Steinfurt im Münsterland die Leiche einer 37-Jährigen gefunden. Die Frau starb an zahlreichen Stichverletzungen. Unter Verdacht stand der ehemalige Lebenspartner des Opfers. Der Münsteraner mit türkischem Pass tauchte unter, die Fahndung nach dem Mann blieb erfolglos.

Nach den Ermittlungen der Polizei lebte der Beschuldigte in den vergangenen zehn Jahren mit gefälschten Personalien in Paris. „Wir haben die Auslieferung des 47-Jährigen auf Grundlage eines europäischen Haftbefehls eingeleitet“, sagt Lechtape. Wann der Mann nach Deutschland kommt, sei allerdings offen. Üblicherweise werde zuerst das Verfahren in Frankreich beendet, sagte der Oberstaatsanwalt.

(felt/dpa)
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