Unglück in Indonesien Zug rast in Tanklaster - fünf Tote

Bintaro · Beim Zusammenstoß eines Pendlerzugs mit einem Tanklastwagen sind am Montag in Indonesien mindestens fünf Menschen getötet und mehr als 80 weitere verletzt worden.

Tote bei schwerem Zugunglück in Indonesien
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Tote bei schwerem Zugunglück in Indonesien

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Sowohl der ausschließlich mit Frauen besetzte vorderste Zugwaggon als auch der Lastwagen stürzten durch die Kollision um und gingen in Flammen auf, wie Behördenvertreter mitteilten. Unter den Todesopfern ist laut Verkehrsministerium auch der Lokomotivführer.

"Ich fühlte einen starken Aufprall und geriet in Panik, also habe ich ein Fenster eingeschlagen und bin einfach los gerannt", berichtete die 40-jährige Ira, die zum Unglückszeitpunkt in dem vordersten Waggon saß, AFP. "Ich war kaum draußen, als ich eine Explosion hörte... dann sah ich den Laster und den Waggon in Flammen stehen."

Der Unfall ereignete sich in einem Vorort der Hauptstadt Jakarta. Die Polizei teilte mit, es habe fünf Todesopfer gegeben. Ein Polizeisprecher sagte, angesichts von neun schwer Verletzten drohe die Zahl der Todesopfer weiter zu steigen.

Eine Liste, die am Unglücksort ausgehängt wurde, führte mehr als 80 Menschen auf, die ins Krankenhaus gebracht wurden. Ein AFP-Korrespondent sah mehrere Opfer mit Verbrennungen, die von Krankenwagen abtransportiert wurden.

Die Eisenbahngesellschaft schätzte, dass insgesamt 600 Passagiere an Bord des Zuges waren. Nach ihren Angaben dürfte die Schuld beim Lkw-Fahrer liegen: Er habe eine sich schließende Bahnschranke ignoriert und mit seinem Tanklaster Gas gegeben, um den Schienenübergang noch zu passieren. Allerdings habe er dies nicht mehr rechtzeitig geschafft und sei daraufhin von dem herannahenden Zug erfasst worden. Der Polizei zufolge hatte der Zug mehrere Warnsignale abgegeben, der Tanklaster habe aber festgesteckt und nicht ausweichen können.

Zugunglücke kommen in Indonesien aufgrund des veralteten und schlecht gewarteten Schienennetzes häufig vor. Jakarta, eine Riesenmetropole mit um die 20 Millionen Einwohnern, ist davon besonders betroffen.

(AFP)
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