Chinesen im Visier IS bekennt sich zu Anschlag auf Hotel in Kabul

Kabul · Die Terrormiliz Islamischer Staat hat sich zu dem Selbstmordanschlag auf ein Hotel in der afghanischen Hauptstadt Kabul bekannt. Laut der Terrorgruppe richtete sich der Anschlag vor allem gegen in dem Hotel untergebrachte Chinesen.

Rauch steigt nach einer Explosion aus dem Hotelgebäude in Kabul.

Rauch steigt nach einer Explosion aus dem Hotelgebäude in Kabul.

Foto: dpa/Popal

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich zu dem Selbstmordanschlag auf ein Hotel in der afghanischen Hauptstadt Kabul bekannt. Das teilte die auf Online-Propaganda von Extremisten spezialisierte Site Intelligence Group am späten Montagabend mit. Demnach richtete sich der Anschlag vor allem gegen in dem Hotel untergebrachte Chinesen.

Die Angaben zu den Opferzahlen gingen weit auseinander. Während der IS nach Site-Angaben 30 Menschen getötet oder verletzt haben will, wurden laut den in Afghanistan herrschenden Taliban drei Angreifer getötet und zwei in Panik flüchtende ausländische Gäste beim Sprung aus den Hotelfenstern verletzt. Aus einem Krankenhaus vor Ort hieß es, nach dem Anschlag seien 21 Patienten eingeliefert worden, von denen drei bereits tot waren.

Sowohl der IS als auch die militant-islamistischen Taliban, die seit August vergangenen Jahres in Afghanistan regieren, gehören dem sunnitischen Islam an. Allerdings sind beide miteinander verfeindet, weshalb im Ringen um Deutungshoheit die Darstellungen beider Seiten nach Anschlägen wie jenen auf das Hotel oftmals auseinandergehen.

Der IS hat seine Angriffe auf Zivilisten, darunter ausländische Staatsbürger in Afghanistan seit der Machtübernahme der Taliban verstärkt. So wurden erst Anfang dieses Monats Schüsse auf die pakistanische Botschaft in Kabul abgegeben, die einen Wachmann verletzten. Im September waren sechs Menschen bei einem Anschlag auf die russische Botschaft getötet worden. Zu beiden Taten bekannte sich der IS.

(kj/dpa)
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