Gewalt in Nigeria Zehn Tote bei Angriff auf Christen

Abuja · Die Gewalt zwischen den Religionen in Nigeria nimmt kein Ende: Bei neuen Angriffen auf Christen im Norden des afrikanischen Landes sind am Wochenende Medienberichten zufolge mindestens zehn Menschen getötet worden.

Chronik der Anschläge der Boko-Haram-Sekte
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Foto: dapd, Dele Jones

Wie die nigerianische Zeitung "Vanguard" in der Nacht zum Montag online unter Berufung auf Behördenangaben berichtete, überfielen mutmaßliche islamistische Terroristen eine vorwiegend von Christen bewohnte Gegend in Chibok im Bundesstaat Borno. Die Täter seien in mehrere Häuser eingedrungen und hätten den Bewohnern die Kehlen durchgeschnitten.

"Sie gingen in ausgesuchte Häuser in dem vorwiegend von Christen bewohnten Teil der Stadt und schlachteten die zehn Menschen wie Schafe ab", sagte ein Behördenvertreter, der anonym bleiben wollte, dem Blatt. Dabei hätten sie "Allahu Akbar" (Gott ist groß) gerufen. Er machte Kämpfer der radikalislamischen Boko Haram für die Taten verantwortlich.

Die Sekte steht auch im Verdacht, am Sonntag mehrere Angriffe auf Kirchen und Grenzposten im Nordosten Nigerias verübt zu haben, bei denen laut "Vanguard" zwei Polizisten getötet wurden. Anwohner hätten berichtet, dass rund 50 Bewaffnete in Autos und auf Motorrädern das Feuer auf drei Kirchen und Kontrollposten im Grenzgebiet zu Kamerun eröffnet hätten.

Kämpfer der Boko Haram haben bei zahlreichen Anschlägen seit 2010 rund 1400 Menschen getötet. Die Sekte kämpft für einen islamischen Gottesstaat im muslimisch geprägten Norden Nigerias.

(dpa)
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