Schmuggler lassen mehr als 300 Menschen in Wüste zurück Zehn Flüchtlinge auf Weg nach Libyen gestorben

Khartum · Menschenhändler haben an der Grenze zwischen dem Sudan und Libyen mehr als 300 Flüchtlinge aus Afrika in der Wüste zurückgelassen. Zehn von ihnen seien gestorben, teilten das Außenministerium in Khartum am Mittwoch mit.

Die Toten stammen demnach aus dem Sudan sowie aus Äthiopien und Eritrea. Bei einem Opfer sei die Nationalität ungeklärt. Die Schmuggler hatten nach Angaben eines Armeesprechers insgesamt 319 Flüchtlinge im Grenzgebiet zu Libyen ihrem Schicksal überlassen.

Die Überlebenden seien hungrig und durstig, erklärte ein Vertreter des sudanesischen Außenministeriums. Die Flüchtlinge wurden von Soldaten beider Länder gerettet und in ein Krankenhaus in die etwa 500 Kilometer nordwestlich von Khartum gelegene Stadt Dongola gebracht.

Die Wüstenregion, die sich bis zur Sinai-Halbinsel erstreckt, ist eine wichtige Flüchtlingsroute. Tausende Menschen versuchen jedes Jahr, auf diesem Weg nach Israel oder nach Libyen zu gelangen, um von dort aus das Mittelmeer in Richtung Europa zu überqueren.

(AFP)
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