Grubenunglück in China Zahl der Toten steigt auf mindestens 31

Peking (RPO). Nach der Gasexplosion in einer chinesischen Kohlegrube ist die Zahl der getöteten Bergleute auf mindestens 31 gestiegen. Für sechs Kumpel, die am Montag weiter als vermisst galten, bestand kaum noch Hoffnung auf eine Rettung, wie die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua meldete. In chinesischen Medien und Internetforen wurden Kritik über Mängel in den chinesischen Bergwerken laut.

 Retter machen sich auf in die Tiefe, um die Verschütteten zu bergen.

Retter machen sich auf in die Tiefe, um die Verschütteten zu bergen.

Foto: Xinhua, AP

Bereits am Sonntag hatten die Einsatzkräfte an der Kohlemine in Yuzhou in der zentralchinesischen Provinz Henan erklärt, es gebe wenig Hoffnung, die verschütteten Grubenarbeiter noch lebend zu bergen. Sie seien vermutlich unter einer Masse von 2500 Tonnen Kohle begraben worden, sagte der Vizechef der Rettungskräfte, Du Bo. Am Samstag hatte sich in dem Bergwerk eine Gasexplosion ereignet, als gerade 276 Grubenarbeiter unter Tage arbeiteten. 239 von ihnen konnten sich nach Behördenangaben retten.

Einer der Überlebenden des Unglücks, Chen Jiaguo, sagte der Zeitung "Beijing News", die meisten Sicherheitsräume in der Mine seien voll mit Schutt anstelle von Rettungsmaterial und überlebensnotwendigen Dingen wie Nahrung und Wasser. Außerdem sei die Belüftung in der Mine unzureichend gewesen.

Im Internet nannten viele Diskussionsteilnehmer Chile, wo vergangene Woche 33 verschüttete Bergleute nach zehn Wochen unter Tage gerettet wurden, als positives Beispiel. Auf der Twitter-ähnlichen Kurznachrichtenplattform sina.com schrieb der Nutzer Cheng Jing, der Unterschied zwischen Chile und China sei "enorm". "Die Minen hier werden nicht genug überwacht und nicht gut verwaltet."

Die Bergwerke in der Volksrepublik gelten als die gefährlichsten der Welt. Vor allem kleinere Zechen halten sich aus Kostengründen häufig nicht an die Sicherheitsvorschriften. Außerdem sind viele Bergleute nur schlecht ausgebildet. Im vergangenen Jahr starben in chinesischen Kohlebergwerken nach offiziellen Angaben mehr als 2600 Menschen. Die tatsächliche Zahl dürfte allerdings noch deutlich höher liegen. Das aufstrebende Schwellenland China deckt seinen Energiebedarf zu rund 70 Prozent durch Kohle. Regierungschef Wen Jiabao hatte im Juli die Verbesserung der Sicherheit in den Bergwerken angeordnet.

(AFP/nbe)
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