"Concordia"-Kapitän Schettino "Wurde so schlimm dargestellt wie Bin Laden"

Rom · Der Kapitän des vor einem Jahr verunglückten Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia", Francesco Schettino, hat sich über seine angebliche Dämonisierung beklagt. "Ich bin ein Jahr lang für das, was am 13. Januar geschah, gepeinigt worden", sagte Schettino der Zeitung "La Stampa" vom Montag.

 Francesco Schettino hat sich bitter über die Behandlung beklagt.

Francesco Schettino hat sich bitter über die Behandlung beklagt.

Foto: dpa, Prima Pagina

"Ich wurde genauso schlimm dargestellt wie Bin Laden", sagte er in Anspielung auf den von einem US-Kommando getöteten ehemaligen Chef des internationalen Terror-Netzwerks Al Qaida. Schettino sagte zudem, er bedauere zutiefst, was geschehen sei.

Schettino steht in der Kritik, weil er das Schiff verließ, ohne dass die Rettungsarbeiten beendet gewesen wären. Er gab an, zufällig in ein Rettungsboot gefallen zu sein. Die italienischen Medien nennen ihn "Kapitän Feigling". Bei dem Unglück am 13. Januar starben mehr als 30 Menschen, darunter zwölf Deutsche. Die "Costa Concordia" schrammte mit mehr als 4200 Menschen an Bord einen Felsen und lief vor der Toskana-Insel Giglio auf Grund. Zum ersten Jahrestag des Unglücks finden am Sonntag mehrere Gedenkfeiern statt. Wegen Schwierigkeiten bei der Bergung liegt das Wrack bis heute vor der Küste.

(AFP/felt)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort