Wüstensand aus Afrika Sahara-Staub erreicht auch Deutschland

Große Teile Südeuropas sind bereits von dem spektakulären Wetterphänomen betroffen. Nun erreicht der Sahara-Staub auch Deutschland. Der Wüstensand, der sich derzeit über Europa ausbreitet, liefert auch spektakuläre Bilder.

Wüstensand bedeckt Europa
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Foto: AP/Javier Carrion

Von Gibraltar aus wurde Spanien auf einer weitreichenden Fläche am Montag mit Sand aus der Sahara bedeckt. Straßen, Gehwege und Dächer waren von einer dünnen Staubschicht überzogen. An einigen Orten leuchtete der Himmel in Rot und Orange, die Sicht war zeitweise stark eingeschränkt. Besonders betroffen waren die Städte Almeria, Alicante, Cartagena, Madrid und Valencia.

Der Bürgermeister von Madrid warnte bereits vor dem Staub, da die Luftqualität deutlich gemindert sei. So sollten Aktivitäten im Freien möglichst vermieden werden. Vor allem der ältere Teil der Bevölkerung sei gefährdet, aber auch Kinder und Menschen mit Atemwegs-Problemen sollten vorsichtig sein.

Von Spanien zog der Sahara-Staub anschließend bis nach Frankreich weiter. Der Sand bedeckte unter anderen den Schnee im Skigebiet Piau-Engaly in den Pyrenäen. Auch über der Schweiz zogen trübe Staubwolken auf.

Wüstensand erreicht auch Deutschland

In der Folge trugen Winde den Sahara-Staub auch nach Deutschland. Am Mittwoch drang er in den Nordwesten vor und auch im Saarland und in Rheinland-Pfalz sollte der Staub den frühlingshaften Tag etwas trüben. In Baden-Württemberg und Bayern wurde das Phänomen ebenfalls beobachtet, etwa in Reutlingen, wo ein Twitter-Nutzer am Mittwochmittag ein Bild vom Himmel über der Stadt hochlädt.

 Der Sahara-Staub bedeckt den Schnee im französischen Ski-Gebiet Piau-Engaly.

Der Sahara-Staub bedeckt den Schnee im französischen Ski-Gebiet Piau-Engaly.

Foto: dpa/Bastien Arberet

Das Wetterereignis wird in Spanien „calima“ oder „luvia de sangre“ genannt. Letzteres bedeutet so viel wie „Blutregen“. Normalerweise wird der Sahara-Staub nämlich von Niederschlägen begleitet. Ein Tiefdruckgebiet verursacht Winde, die Sand von der Sahara über das Mittelmeer bis nach Europa transportieren. Dieses Mal fiel aber in den meisten Teilen Europas wenig oder gar kein Regen, daher entwickelten sich die Staubwolken noch heftiger als üblich.

(joko/dpa)
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