Bilder Das sind die Gewinner des World Press Photo Award 2021
Der World Press Photo Award 2021 zeichnet jedes Jahr die besten Pressefotos der Welt aus. Die Wahl zum Pressefoto des Jahres gilt unter Pressefotografen als weltweit höchste Auszeichnung. Verliehen werden zusätzlich jeweils drei Preise in bis zu zehn Kategorien für Einzelfotos und Bilderserien. Die Bildergalerie zeigt die ersten Preise der jeweiligen Kategorien.
„The First Embrace“ des Dänen Mads Nissen ist das Welt-Pressefoto des Jahres und gewann gleichzeitig in der Kategorie Allgemeine Nachrichten. Es zeigt Rosa Luzia Lunardi (85), wie sie die erste Umarmung seit fünf Monaten erhält - durch einen Corona-Vorhang von der Krankenschwester Adriana Silva da Costa Souza. Das Foto wurde in Sao Paolo, Brasilien aufgenommen.
„Habibi“ von Antonio Faccilongo ist die Welt-Pressefoto-Story des Jahres und gleichzeitig auch Gewinner in der Kategorie Langzeitprojekte. Die Getty-Reportage zeigt Szenen aus dem Leben von Hinterbliebenen in Palästina, deren Angehörige sich in israelischer Haft befinden. Das Foto zeigt den den Anzug von Nael al-Barghouthi, der von seiner Frau Iman Nafi bereitgehalten wird, sollte ihr Mann unerwartet aus der lebenslangen Haft entlassen werden.
Das Beste Einzelbild in der Kategorie Zeitgeschehen hat 2021 der Argentinier Pablo Tosco eingereicht. „Yemen: Hunger, Another War Wound“ zeigt Fatima und ihren Sohn, wie sie in der Khow Omeira Bucht im Yemen ein Fischnetz vorbereiten. Der Fischfang stellt für die vom Krieg gezeichnete Familie ihre Lebensgrundlage dar.
Mit „Sakhawood“ begleitet der russische Dokumentarfotograf Alexey Vasilyev die Produktion „The Old Beyberikeen With Five Cows“, die in Sakha, Russland, produziert wird. Sakha ist eine Republik im Nordosten der Russischen Föderation, in dem extreme Wetterbedingungen herrschen. Das Foto zeigt die Zwillinge Semyon und Stepan, die im Film Dulgacha spielen, mythische Sumpfkreaturen. Die Story gewann beim Welt-Pressefoto-Wettbewerb den Preis für die beste Fotoserie in der Kategorie Zeitgeschehen.
Der US-amerikanische Unterwasserfotograf Ralph Pace hat mit diesem Bild das beste Einzelbild in der Kategorie Umwelt eingereicht. „California Sea Lion Plays with Mask“ zeigt den Einfluss der Corona-Pandemie auf die Umwelt in Monterey, USA. Zu sehen ist ein kalifornischer Seelöwe, der mit einer Mundschutzmaske spielt.
Mit „Pantanal Ablaze“ hat der Fotograf Lalo de Almeida den Preis für die beste Story in der Kategorie Umwelt für sich entschieden. Die Serie zeigt die Folgen der Waldbrände im brasilianischen Dschungel in der Pantanal-Region. Auf dem Foto sind Feuerwehrleute zu sehen, wie sie die Waldbrände auf der São Francisco de Perigara Farm mit Feuerpatschen bekämpfen.
Den Konflikt zwischen Armeniern und Aserbaidschanern in Bergkarabach im Südosten des Kleinen Kaukasus begleitet der Moskauer Dokumentarfotograf Valery Melnikov mit seiner Serie „Paradise Lost“. Das Foto zeigt Areg, der vor einem brennenden Haus im Dorf Karagakh sitzt. Einige Dorfbewohner stecken ihre Häuser in Brand, bevor sie die Region verlassen, damit sie nicht in die Hände der Aserbaidschaner fallen. Die Reihe gewann in der Kategorie Allgemeine Nachrichten den Preis für die beste Story. Ein Foto der Serie war ebenfalls als bestes Pressefoto des Jahres nominiert.
Für CNN hat die US-Amerikanerin Ami Vitale dieses Foto von einer Rothschild-Giraffe geschossen. Das Bild zeigt, wie das Tier mit einer Barke von der überfluteten Insel Longicharo im Baringo-See in West-Kenia in Sicherheit gebracht wird. Das Foto gewann als bestes Einzelbild in der Kategorie Natur.
Das Leben der beiden wilden Tauben Dollie und Ollie begleitete der Niederländer Jasper Doest mit der Serie „Pandemic Pigeons – A Love Story“ und gewann damit den Preis für die beste Story in der Kategorie Natur. Die Reihe zeigt Szenen aus dem Alltag der Familie des Fotografen, die sich mit den beiden wilden Tauben angefreundet hatte. Im Foto sitzt Taube Olli auf dem dreckigen Geschirr der Familie, während Dollie im Hintergrund um die Ecke schaut.
Das Foto zeigt den Trans-Mann Ignat mit seiner Freundin Maria. Das Bild wurde in Sankt Petersburg von Oleg Ponomarev aufgenommen und hat in der Kategorie Porträts als bestes Einzelbild gewonnen. Das Foto war ebenfalls als bestes Pressefoto des Jahres nominiert.
Mit „The Ameriguns“ hat der italienische Fotograf Gabriele Galimberti die Preisrichter des Welt-Pressefoto-Wettbewerbs überzeugt und in der Kategorie Porträts als beste Serie gewonnen. Galimberti stellt in seiner Reihe die Waffenliebe der US-Amerikaner zur Schau. Das Foto zeigt den 35-jährigen Torrell Jasper, der im Garten seines Hauses in Schriever, Louisiana seine Waffensammlung präsentiert.
Das Gewinner-Einzelfoto in der Kategorie Sport zeigt eine Szene in Kochel am See in Bayern. Sportfotograf Adam Pretty hat aufgenommen, wie Sportkletterer Georg Filser-Mayerhofer sein Bouldertraining an einem Holzstapel fortsetzt. Die Corona-Pandemie macht ein Training in Kletterhallen und Sportstätten derzeit unmöglich.
In seiner Serie „Those Who Stay Will Be Champions“ begleitet der Dokumentarfotograf Chris Donovan Sportler des Baketball-Teams Flint Jaguars in der amerikanischen Stadt Flint, Michigan. Flint gilt als strukturschwache Stadt mit einem hohen Anteil an Geringverdienern und Arbeitslosen. In letzter Zeit steht Flint vor allem durch sein verseuchtes Trinkwasser in der Presse. Mit der Serie gewann Donovan den Preis für die beste Serie in der Kategorie Sport. Das Foto zeigt Jaguars junior Dion Brown mit seiner Freundin Lakenya Thomas bei einem Basketballspiel.
Das Emancipation Memorial in Lincoln Park in Washington, D.C. zeigt einen knienden Sklaven vor einem die Hand aufhaltenden Abraham Lincoln. Das Monument soll die Abschaffung der Sklaverei durch Abraham Lincoln symbolisieren, gilt durch seine Erniedrigung des „schwarzen Sklaven“ vor dem „weißen Herrn“ aber als rassistisch. 2020 kam es deswegen zu Protesten, die eine Abschaffung des Monuments forderten. Das Foto „Emancipation Memorial Debate“ von Evelyn Hockstein zeigt eine junge Demonstrantin und ein Mann in einer Debatte über die Abschaffung der Statue. Das Foto im Auftrag der Washington Post gewann in der Kategorie Spot News als bestes Einzelbild. Das Foto war ebenfalls als bestes Pressefoto des Jahres nominiert.
In der Kategorie Spot News hat als beste Serie die Fotoreihe „Port Explosion in Beirut“ des Italieners Lorenzo Tugnoli gewonnen. Die Fotos zeigen die Situation in Beirut, Libanon, kurz nach der verheerenden Explosion im Hafen der Stadt. Das Bild zeigt Feuerwehrleute, die versuchen, die entstandenen Feuer im Hafen zu löschen. Ein Foto der Serie war ebenfalls als bestes Pressefoto des Jahres nominiert.