Eigentümer nutzen Wohnungsnot in Paris aus Fünf Quadratmeter für 550 Euro – „Es war, als würde ich in einem Grab leben“

Paris · In Paris nutzen skrupellose Vermieter die Wohnungsnot aus. Mehr als 58.000 ehemalige Dienstmädchenzimmer, die weniger als acht Quadratmeter messen, gibt es in de französischen Hauptstadt. Ein Teil dieser „chambres de bonne“, die meist unter dem Dach liegen, ist vermietet, obwohl das illegal ist.

Die französische Metropole – 10.000 Einwohner verlassen pro Jahr Paris.

Die französische Metropole – 10.000 Einwohner verlassen pro Jahr Paris.

Foto: AP/Adrienne Surprenant

Das Foto zeigt eine Matratze mit weißem Bezug, die nur 50 Zentimeter unter der Zimmerdecke liegt. Die Wand dahinter ist fleckig vor Feuchtigkeit. „Ich muss mich verbiegen, um hineinzukommen“, sagt der Kellner Massi, der hier schläft, der Zeitung „Le Parisien“. Vor vier Jahren mietete der 42-Jährige das knapp fünf Quadratmeter große Zimmer mit Zwischendecke für 550 Euro im Monat an. „Ich sagte mir, dass es wohl klein ist, aber dass ich dadurch nicht auf der Straße leben muss.“ Als der Winter kam, merkte der aus Algerien stammende Mieter erst, wo er da im 20. Stadtbezirk von Paris eingezogen war. Die Rohre leckten, Feuchtigkeit machte sich breit und unter dem Kühlschrank fand er zwei tote Ratten. „Es war, als würde ich in einem Grab leben.“