Spielereien mit dem Maya-Kalender Wirre Theorien zur Katastrophe in Japan

(RP). Der Weltuntergang ist nahe, und Japan ist der Beweis dafür – zumindest für Esoteriker und Anhänger von Verschwörungstheorien aller Art, die seit dem Erdbeben, dem Tsunami und der drohenden Reaktor-Katastrophe im Internet Hochkonjunktur haben. Die verrückteste Theorie lautet: Addiert man das Datum des 11. September und der japanischen Katastrophe in der richtigen Schreibweise (11.09.01 + 10.03.11), so erhält man: 21.12.2012 – das Ende des Maya-Kalenders, gleichbedeutend mit dem Weltuntergang.

Tag 7 nach der Katastrophe
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(RP). Der Weltuntergang ist nahe, und Japan ist der Beweis dafür — zumindest für Esoteriker und Anhänger von Verschwörungstheorien aller Art, die seit dem Erdbeben, dem Tsunami und der drohenden Reaktor-Katastrophe im Internet Hochkonjunktur haben. Die verrückteste Theorie lautet: Addiert man das Datum des 11. September und der japanischen Katastrophe in der richtigen Schreibweise (11.09.01 + 10.03.11), so erhält man: 21.12.2012 — das Ende des Maya-Kalenders, gleichbedeutend mit dem Weltuntergang.

Dass kein Maya-Kalender (sie hatten drei verschiedene) am 21. Dezember 2012 endet oder die Maya dies für das Weltuntergangs-Datum hielten, tut der Beliebtheit der Theorie so wenig Abbruch wie der Schönheitsfehler, dass die japanische Katastrophe am 11. und nicht am 10. März einsetzte.

Denn 11 ist die Summe aller Zahlen des Maya-Datums (21.12.2012 = 2 + 1 + 1 + 2 + 2 + 0 + 1 + 2 = 11), weshalb es der 11. September 2001 war, der 11. März 2004 (Anschläge von Madrid), der 11. März 2009 (Winnenden), der 11. Januar 2010 (Haiti) und nun der 11. März in Japan — man muss es eben nur glauben. Oder auf eine andere Verschwörungstheorie ausweichen, wie zum Beispiel "Planet X" (er wird 2012 sozusagen als Maya-Helfer aus der Tiefe des Weltalls auftauchen und die Erde wegfegen) oder den "Supermond", dem jüngst auch die "Bild"-Zeitung unheilvolle Kräfte zuschrieb.

Wenn es einen Zusammenhang zwischen dem Mondzyklus und Ebbe und Flut auf der Erde gibt — warum nicht auch zwischen der aktuellen Mond-Annäherung und einem Tsunami oder einem Erdbeben? Auf seiner Umlaufbahn kommt der Mond der Erde bis auf 360 000 Kilometer nahe. Blöd für die Theorie: Das tritt erst am 19. März ein. Aber weiß man's?

Der Internet-Hit unter den Verschwörungs- und Untergangs-Theorien ist derzeit aber das US-Geheimprojekt "HAARP", das sogar dem Außerirdischen-Landeplatz "Area 51" den Rang abläuft. Das Kürzel HAARP steht für "High Frequency Active Auroral Research Program", also ein Forschungsprogramm zur Untersuchung der Atmosphäre, bei dem hochfrequente elektromagnetische Wellen eingesetzt werden.

Es liegt tief verborgen in Alaska, und "Experten" fanden heraus, dass die Anlage während des japanischen Erdbebens wie auch schon beim Haiti-Beben auf Hochtouren lief. Dass an dem Projekt exakt nichts geheim ist, ficht die Verschwörungs-Experten nicht an, denn in ihrer Welt handelt es sich "um eine Hochfrequenzwaffe, mit der Überschwemmungen, Vulkanausbrüche und Erdbeben ausgelöst werden können".

Und wenn die Sonne am 22. Dezember 2012 doch pünktlich aufgeht, hält der Maya-Kalender schon das nächste Untergangs-Datum bereit: Er begann nämlich am 11. August 3114 vor Christus. Was sich daraus ergibt? Gar nichts.

(RP)
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