Nach dem Tod des "Crocodile Hunters" Wird Steve Irwins Tochter im TV verheizt?

Los Angeles (RPO). Sie ist acht Jahre alt und hat vor wenigen Monaten ihren Vater verloren. Trotzdem tingelt Bindi Irwin derzeit durch die US-Talkshows - lachend, frech, aufgekrazt. Die Tochter des verstorbenen "Crocodile Hunter" Steve Irwin soll Karriere im Fernsehen machen - ganz wie der Vater. Kritiker warnen, das Mädchen könnte verheizt werden.

 Bindi Irwin liebt Tiere - wie ihr Vater.

Bindi Irwin liebt Tiere - wie ihr Vater.

Foto: AP

Im September 2006 schaute die halbe Welt auf Bindi - ein trauriges, aber tapferes Mädchen, das bei der Beerdigung seines Vaters eine ergreifende Abschiedsrede hielt. Steve Irwin, Naturfilmer und eine Art australischer Nationalheld, war wenige Tage zuvor ums Leben gekommen. Ein Rochen hatte ihm seinen Stachel ins Herz gerammt - bei Dreharbeiten für eine Dokumentation mit dem auf tragische Weise passenden Namen "Ocean's deadliest".

Vor Millionen Fernsehzuschauern auf der ganzen Welt schwor Bindi, in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten und sein Werk fortzusetzen. "Mein Daddy war mein Held", sagte die Achtjährige bei der Trauerfier und wehrte sich tapfer gegen die Tränen. "Er hat mir so viel beigebracht. Ich will bedrohten Tieren helfen, so wie er."

Produzenten, die sie bei ihren Plänen nur zu gern unterstützten, waren schnell gefunden. John Stainton, ein enger Freund des "Crocodile Hunters", ist Bindis Manager. Er hält sie für ein großes Talent. Inzwischen hat die Achtjährige ihre eigene TV-Show. 26 Folgen von "Bindi, the Jungle Girl" (Bindi, das Dschungelmädchen) sind bereits in trockenen Tüchern. Die Sendung soll auch in den USA ausgestrahlt werden. Deshalb ist Bindi derzeit auf Promotion-Tour.

Es waren skurrile Bilder, die in den vergangen Tagen über die US-Bildschirme flimmerten: Eine aufkrazte, dauergrinsende Bindi hüpft mit einer kleinen Echse auf dem Arm ins Studio von US-Talkerin Ellen DeGeneres. Das gleiche Bild bei TV-Größe Larry King, der vor der Werbepause mit wehleidigem Blick "Steve, wir vermissen dich" in die Kamera sagt.

Bindi ist auf dem besten Weg, in Australien ein ebenso großer Star zu werden wie ihr Vater. Doch es gibt auch Zweifler. Der australische Senator Bill Heffernan warnte öffentlich davor, das Mädchen zu verheizen.

"Sie verdient eine Kindheit", zitiert ihn die Zeitung "The Australian". "Wenn sie mit Schlangen oder Bisamratten spielen will, dann sollte sie das zuhause tun dürfen, und nicht öffentlich auf der Bühne."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort