Video aus dem Netz genommen Wirbel um den Papst als Wackel-Puppe
Düsseldorf (RPO). Die Washingtoner Verkehrsbetriebe haben mit einem Werbespot den Unmut der katholischen Kirche auf sich gezogen. In einem Video war eine Puppe des Papstes mit Wackelkopf zu sehen, so wie man es von den noch vor wenigen Jahren weit verbreiteten Wackeldackeln auf den Hutablagen deutscher Autos kannte. Die Kirche legte offiziell Beschwerde ein.
Screenshots aus dem Original-Video
Es ist ein Video mit der Dauer von einer Minute und 47 Sekunden, das den Wirbel ausgelöst hat. Es zeigt unter anderem, wie das Oberhaupt der katholischen Kirche eine Rolltreppe hochfährt — als etwa 20 Zentimeter große Puppe, deren Kopf beharrlich vor- und zurückwackelt. Der kleine Werbeträger lächelt dabei sanft. Er erweckt einen rundum freundlichen Eindruck.
Der Film zeigt, wie die Puppe auf der rot gepolsterten Bank einer Bahn steht, direkt neben einem stämmigen Kunden aus Washington, der etwas verwundert auf den Sitznachbarn hinabschaut. Als er registriert, wer sich da neben ihm befindet, fragt er freundlich nach, ob sich das Papamobil denn derzeit in der Werkstatt befinde. Die Antwort: ein freundliches Nicken.
Zur Antwort hält der Fahrgast Papst Benedikt eine Zeitschrift entgegen, auf der eine Anzeige der U-Bahnbetriebe prangt: "Nehmen Sie die Metro, um zur Papstmesse zu kommen", ist da zu lesen. "Thanks Heaven for Metro" singt der Mann anschließend in lateinischer Sprache mit einer an kirchliche Liturgien erinnernden Melodie.
Dann bringt die Stimme aus dem Off die Auflösung: Der Papst macht Werbung für ein Sonderticket, das anlässlich des für Mitte April geplanten Papst-Besuches zu bekommen ist. Mit der Fahrkarte lässt sich einen Tag lang die US-amerikanische Hauptstadt zum Einheitspreis von neun Dollar durchfahren.
Die katholische Kirche ist mit der Werbe-Idee nicht einverstanden. Sie sieht religiöse Gefühle verletzt und betrachtet den Film als einen Verstoß gegen die Würde des Papstes. Zudem sei die Kleidung der Puppe falsch gewählt. Der Papst würde niemals eine rot-weiße Robe mit einer roten Kappe tragen. Benedikt selbst hat sich zu der Angelegenheit bislang nicht öffentlich geäußert. Vielleicht tut er es ja am 17. April bei der Messe in Washington.
