Die Rede von Ministerpräsident Stoltenberg "Wir ehren die Toten durch Freude am Leben"

Oslo · Norwegens Ministerpräsident Jens Stoltenberg hat am Jahrestag der Terroranschläge von Oslo und Utøya der 77 Toten gedacht. Wir dokumentieren Auszüge der Rede:

Ein Jahr nach Utoya und Oslo: Norwegen gedenkt der Opfer
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Ein Jahr nach Utoya und Oslo: Norwegen gedenkt der Opfer

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"Der Attentäter hat viele Menschen getötet und unfassbares Leid ausgelöst. Seine Bombe und die Schüsse sollten Norwegen verändern. Das norwegische Volk antwortete, indem es sich zu den eigenen Werten bekannte. Der Attentäter scheiterte, das Volk hat gewonnen. (...)

Ein Jahr lang sind Kinder in Trauer den schweren Weg zum Grab ihrer Mutter oder ihres Vaters gegangen. Väter und Mütter haben am leeren Bett ihres geliebten Sohnes oder der Tochter geweint. Tausende andere, Geschwister, Großeltern, Freunde und Kollegen, haben Sehnsucht und Verzweiflung empfunden. (...)

Kein Tag ist vergangen, ohne dass die Tragödie die öffentliche Debatte gefüllt hat. Nicht zuletzt darüber, was funktioniert hat und was nicht. Das ist eine notwendige und wichtige Debatte. Um zu lernen und zu verhindern, dass es wieder geschieht. Heute wollen wir einander daran erinnern, dass die Liebe ewig währt.

Der 22. Juli soll für immer denen gehören, die ihr Leben verloren haben. (...) Wir wollen uns der Toten in Dankbarkeit erinnern. (...) Das vergangene Jahr hat uns gelehrt, wie kostbar das Leben und wie zerbrechlich die Lebenslinie ist. (...) Lasst dies das Versprechen sein, das wir einander heute geben: Wir ehren die Toten, indem wir uns am Leben freuen."

(dpa)
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