Nach dem angekündigten Rücktritt Was aus Papst Benedikt XVI. wird
Vatikanstadt · Es ist ein überraschender und zugleich historisch bedeutender Schritt: Papst Bendikt XVI. will am 28. Februar sein Amt niederlegen. Dann muss die Katholische Kirche ihr neues Oberhaupt küren. Doch was wird aus dem deutschen Papst?
Das sind die Reaktionen auf den Papst-Rücktritt
"Mein Herz schlägt bayrisch — in meinem Amt gehöre ich der Welt", hatte Benedikt XVI. einmal gesagt. Und so sind auch heute noch seine Verbindungen in die Heimat sehr eng. Sein engster Verwandter ist sein Bruder Georg Ratzinger, der in Regensburg lebt. So verwundert es kaum, dass sein Bruder auch einer der wenigen war, die über die Pläne des Oberhauptes der Katholischen Kirche informiert waren.
Die beiden hielten enge Verbindung. Erst zu Weihnachten war der Bruder im Vatikan, um Zeit mit dem Papst zu verbringen. Entsprechend gut informiert war er auch immer, was in seiner bayerischen Heimat vor sich geht.
Noch eine Wohnung bei Regensburg
In seinen Memoiren bezeichnete er Traunstein als seine "eigentliche Heimat", seine alte Wohnung aber, die er noch immer hat, liegt im Regensburger Vorort Pentling. Doch dass er nach seinem Rückzug vom Pontifikat eines Tages in seine bayerische Heimat zurückkehren wird, ist eher unwahrscheinlich.
Der Sprecher des Vatikan jedenfalls kündigte an, dass Benedikt XVI. sich zunächst an seinen Sommersitz Castel Gandolfo zurückziehen werde. Sobald die Sanierungsarbeiten am bisherigen Karmelkloster innerhalb der Vatikanmauern abgeschlossen seien, wolle er sich dorthin zurückziehen und eine Zeit mit Beten und Reflektieren verbringen, wie es in einer Ankündigung des Vatikans hieß.
Sein Nachfolger, auch das war bereits kurze Zeit nach der Rücktrittsankündigung bekannt, soll schon vor Ostern gekürt werden. Doch Benedikt XVI. wird dann nicht an der Konklave teilbnehmen, wie es aus dem Vatikan hieß. Eine Teilnahme daran ist auch nur bis zum Alter von 80 Jahren verpflichtend. Der Papst wird im April 86 Jahre alt.
Der Wunsch nach dem Bücherschreiben
Auch dass er weiter öffentlich in Erscheinung tritt, ist schwer vorstellbar. In seiner Rede sprach er davon, dass er der Kirche weiter dienen wolle, mit einem Leben, das den Gebeten gewidmet ist. Es wird ein zurückgezogenes Leben hinter Klostermauern sein. Seine Wohnung im römischen Borgo Pio jedenfalls hatte er bereits im Dezember abgetreten.
Doch auch wenn er nicht in seine Heimat zurückkehrt: Im Kloster könnte Josef Ratzinger vielleicht doch seinem Wunsch nachgehen, den er in seiner letzten Zeit als Präfekt der Glaubenskongregationb geäußert hatte. Damals sagte er, er wolle die verbleibenden Lebensjahre dafür nutzen, um als Privatgelehrter zu arbeiten, Bücher zu schreiben und vor allem viel Zeit mit seinem Bruder zu verbringen.
