Verheerende Flammenmeere Sechs Tote bei Waldbränden an der US-Küste - auch Baby unter Todesopfern

Oroville/Shaver Lake · In der Geschichte findet sich kein Beispiel für das Tempo, mit dem sich ein Feuer ausbreitete, das am Mittwoch in Kalifornien durch Winde angefacht wurde. Mindestens sechs weitere Menschen starben an der US-Küste, darunter auch ein Baby.

 Glut und Flammen des Feuers von Oroville, Kalifornien am Mittwoch.

Glut und Flammen des Feuers von Oroville, Kalifornien am Mittwoch.

Foto: AP/Noah Berger

Die verheerenden Busch- und Waldbrände an der Westküste der USA haben sich erneut deutlich ausgebreitet. Mindestens sechs weitere Menschen kamen nach Angaben der Behörden vom Mittwoch zuletzt durch die Feuer ums Leben. Neben Kalifornien wüteten die Brände auch in den Bundesstaaten Oregon und Washington. Die betroffenen Gebiete reichten von Gegenden in Nord-Washington an der kanadischen Grenze bis zum äußersten Süden von Kalifornien an der Grenze zu Mexiko.

Unter den Todesopfern war ein einjähriges Baby. Es starb im Verwaltungsbezirk Okanogan in Washington, als die Eltern mit dem Säugling vor den Flammen flüchteten, wie die örtliche Polizei mitteilte. Die Eltern trugen schwere Brandverletzungen davon. Im Bezirk Marion in Oregon wurden nach Polizei-Angaben die Leichname von zwei Opfern der Feuerkatastrophe gefunden. Laut Lokalmedien handelte es sich um einen zwölfjährigen Jungen und seine Großmutter.

Auch im nordkalifornischen Bezirk Butte wurden nach Angaben der Behörden drei Todesopfer der Brände entdeckt. Zuvor waren bereits mindestens acht Menschen in Kalifornien durch die dort seit Wochen heftig wütenden Busch- und Waldbrände ums Leben gekommen.

Die erneute massive Ausbreitung der Brände wurde seit dem vergangenen Wochenende durch eine Hitzewelle und trockene Winde begünstigt. Hunderte weitere Häuser wurden seither vernichtet. In Oregon wurden mindestens fünf Städte durch die Flammen „erheblich zerstört“, wie Gouverneurin Kate Brown mitteilte.

Es könne zum „größten Verlust von menschlichem Leben und Eigentum“ durch Busch- und Waldbrände in der Geschichte von Oregon kommen, warnte Brown. Auch der Gouverneur von Washington, Jay Inslee, nannte das Ausmaß der Feuer „beispiellos und herzzerreißend“.

In Kalifornien vernichteten die Flammen bereits eine Rekordfläche von mehr als 8000 Quadratkilometern. Rund 240 Kilometer nördlich von San Francisco breitete sich zuletzt das sogenannte Bear Fire mit rasender Geschwindigkeit aus. Es vereinte sich mit älteren Bränden, um die Stadt Oroville zu bedrohen.

San Francisco und andere kalifornische Regionen erwachten am Mittwoch in einem orangenen Glühen. Erzeugt wurde es vom dem Rauch der Brände, der sich mit Nebel vermischte und das Sonnenlicht blockierte - dies erzeugte eine surreal wirkende Szenerie.

Mehr als 170.000 Haushalte waren in Kalifornien ohne Strom, da der Energieversorger PG&E wegen der extremen Waldbrandgefahr in weiten Teilen des Bundesstaates das Stromnetz stilllegte. Nach Angaben der Feuerwehr wurden bereits mehr als 3000 Gebäude in Kalifornien durch die Feuer zerstört.

Der Klimaforscher Daniel Swain von der University of California sagte, das Feuer bei Oroville, 200 Kilometer nordöstlich von San Francisco habe sich binnen 24 Stunden 40 Kilometer weit ausgebreitet und mehr als 1000 Quadratkilometer niedergebrannt. Die rasende Geschwindigkeit, mit die die Feuer derzeit um sich griffen, sei historisch ohne Beispiel.

Busch- und Waldbrände haben in Kalifornien in den vergangenen Jahren stark zugenommen, wofür Experten die Erderwärmung mitverantwortlich machen. In Kalifornien sind in diesem Jahr bereits mehr als 9300 Quadratkilometer Wald und Buschland verbrannt. Dabei hat der schlimmste Teil der Waldbrandsaison gerade erst begonnen. Beim folgenschwersten Waldbrand der kalifornischen Geschichte waren im November 2018 in Norden des Bundesstaats 86 Menschen ums Leben gekommen.

Flammenmeere wüteten am Mittwoch nicht nur in zahlreichen Regionen Kaliforniens, sondern auch in den Bundesstaaten Oregon und Washington. Die betroffenen Gebiete reichten von Gegenden im Norden von Washington an der Grenze zu Kanada bis zum äußersten Süden von Kalifornien an der Grenze zu Mexiko. Die Behörden warnten die Bevölkerung vor Todesgefahr durch die Flammen.

Die Ausbreitung der Brände wurde seit dem Wochenende durch eine Hitzewelle und trockene Winde begünstigt. Hunderte weitere Häuser wurden seither vernichtet. In Oregon wurden mindestens fünf Städte durch die Flammen „erheblich zerstört“, wie Gouverneurin Kate Brown mitteilte. Auch Todesopfer seien zu erwarten.

Es könne zum „größten Verlust von menschlichem Leben und Eigentum“ durch Busch- und Waldbrände in der Geschichte von Oregon kommen, sagte Brown. Auch der Gouverneur von Washington, Jay Inslee, bezeichnete das Ausmaß der Brände als „beispiellos und herzzerreißend“.

(lha/peng/dpa/AFP)
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