Wahrscheinlich Coronavirus Bolivianische Polizei birgt 420 Tote

La Paz · Die bolivianische Polizei hat innerhalb von fünf Tagen 420 Leichen von Straßen, aus Autos und Häusern im Regierungssitz La Paz eingesammelt. Die meisten Menschen seien vermutlich an einer Erkrankung infolge einer Coronavirus-Infektion gestorben, so der Direktor der Sondereinheit für Kriminalitätsbekämpfung, Ivan Rojas.

 Ein Stadtarbeiter in Schutzanzug misst die Temperatur eines Mannes, der inmitten der Corona-Pandemie zu einer Beerdigung auf dem Generalfriedhof kommt.

Ein Stadtarbeiter in Schutzanzug misst die Temperatur eines Mannes, der inmitten der Corona-Pandemie zu einer Beerdigung auf dem Generalfriedhof kommt.

Foto: dpa/Juan Karita

Bis Dienstag registrierte das südamerikanische Land 60.991 Infektionen und 2218 Todesfälle mit dem Coronavirus. Seit dem 1. April seien weitere 3016 Leichen geborgen worden, die möglicherweise auf das Virus zurückzuführen seien, teilte das Bolivianische Institut für Forensische Untersuchungen mit. Die meisten Toten gibt es dem Direktor der Behörde, Andrés Flores, zufolge im Departement Santa Cruz, gefolgt von Cochabamba.

In Bolivien sollte am 6. September ein neuer Präsident oder eine neue Präsidentin gewählt werden. Ein wissenschaftliches Komitee empfahl, die Wahl wegen der Pandemie zu verschieben. Bolivien steckt in einer politischen Krise, die im November ausbrach, als Straßenproteste wegen mutmaßlichen Wahlbetrugs zur Amtsniederlegung von Präsident Evo Morales führten, der beinahe 14 Jahre im Amt gewesen war.

(juw/dpa)
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