Geiselnahme beendet Wärter stirbt bei Revolte in US-Gefängnis

Smyrna · In einem Gefängnis in den USA haben Häftlinge fast 24 Stunden lang mehrere Wärter in ihrer Gewalt gehalten – nach eigenen Angaben auch, um gegen Trump und dessen Politik zu demonstrieren. Als die Haftanstalt gestürmt wird, ist ein Aufseher tot.

 Im James T. Vaughn Gefängnis in der US-Stadt Smyrna nahmen Häftlinge am 1. Februar die Wärter als Geiseln.

Im James T. Vaughn Gefängnis in der US-Stadt Smyrna nahmen Häftlinge am 1. Februar die Wärter als Geiseln.

Foto: dpa, SP wst

In einem Gefängnis in den USA haben Häftlinge fast 24 Stunden lang mehrere Wärter in ihrer Gewalt gehalten — nach eigenen Angaben auch, um gegen Trump und dessen Politik zu demonstrieren. Als die Haftanstalt gestürmt wird, ist ein Aufseher tot.

Bei einer Geiselnahme in einem Gefängnis im US-Staat Delaware ist ein Wärter ums Leben gekommen. Eine Spezialeinheit der Polizei stürmte das Gebäude am Donnerstag und überwältigte die Häftlinge, die tags zuvor vier Mitarbeiter der Haftanstalt in ihre Gewalt gebracht hatten, wie die Behörden mitteilten. Wie der Aufseher starb, war zunächst unklar. Die Häftlinge begründeten die Geiselnahme in einem Telefonat mit der örtlichen Zeitung "The News Journal" auch mit der Politik des neuen US-Präsidenten.

Unter anderem gehe es ihnen um "Donald Trump, alles, was er gemacht hat und alles, was er jetzt macht. Wir wissen, dass der Haftanstalt eine Veränderung zum Schlechteren bevorsteht", sagten sie demnach dem Blatt. Einer der Anrufer erklärte, die Häftlinge machten sich Sorgen um Bildungsprogramme, Resozialisierung und die Mittelvergabe für Gefängnisse.

Der Gefängnisaufstand begann am Mittwochmorgen im Gebäudekomplex C des James T. Vaughn Correctional Centers in Smyrna. Häftlinge hätten mit "scharfen Instrumenten" drei Wärter und eine Mitarbeiterin der Gefängnisverwaltung in ihre Gewalt gebracht, hieß es. In den kommenden Stunden ließen sie zwei Wärter wieder frei. Welche Waffen sie genau benutzt hatten, blieb unklar. Ebenso fraglich war, ob alle 120 Insassen des Zellenblocks an dem Aufstand beteiligt waren oder ob einige ebenfalls gegen ihren Willen festgehalten worden waren.

Einer der Wärter und die Frau waren noch in der Hand der Gefangenen, als die Polizei am Donnerstag um 5 Uhr amerikanischer Zeit mit einem Bagger eine Gebäudemauer durchbrach und in den Zellenblock stürmte. Der männliche Aufseher sei nicht ansprechbar gewesen, als die Polizei ihn gefunden habe, und sei später für tot erklärt worden, hieß es. Zur Todesursache wurden keine Angaben gemacht. Die Frau kam in ein Krankenhaus.

Gouverneur John Carney versprach, die Verantwortlichen der Geiselnahme zur Verantwortung zu ziehen. So etwas dürfe nicht noch einmal passieren.

In dem Gefängnis in Smyrna sind 2500 männliche Häftlinge untergebracht, in dem betroffenen Zellenblock waren es zwischen 120 und 150. 1500 Aufseher sind dort angestellt. 2004 hatte ein Häftling in dem gleichen Gefängnis eine Rechtsberaterin vergewaltigt und sieben Stunden lang als Geisel gehalten. Ein Scharfschütze erschoss den 45-Jährigen schließlich.

(rent/ap)
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