17 Menschen werden noch vermisst Zahl der Vulkanopfer in Indonesien steigt auf mehr als 30

Lumajang · Der Vulkan Semeru ist in den vergangenen 200 Jahren schon mehrfach ausgebrochen. Dennoch leben an seinen fruchtbaren Hängen Zehntausende Menschen. Präsident Joko Widodo verspricht einen schnellen Wiederaufbau.

 Eine Frau weint, nachdem ihr Haus in Lumajang durch den Vulkanausbruch zerstört wurde.

Eine Frau weint, nachdem ihr Haus in Lumajang durch den Vulkanausbruch zerstört wurde.

Foto: dpa/Trisnadi

Die Zahl der Toten durch den Vulkanausbruch in Indonesien ist auf mindestens 34 gestiegen. In dem Dorf Renteng im Osten der Insel Java seien sieben weitere Leichen entdeckt worden, teilte das Rote Kreuz am Dienstag mit. Die meisten von ihnen seien verbrannt. Fünf weitere Tote seien in einem Nachbardorf gefunden worden. Nach 17 Vermissten werde noch gesucht, sagte der Sprecher der Katastrophenschutzbehörde, Abdul Muhari, 56 Personen lagen in Krankenhäusern.

Bei dem gewaltigen Ausbruch des Vulkans Semeru waren nach Muharis Angaben knapp 3000 Häuser zerstört worden. 38 Schulen wurden beschädigt. Hilfskräfte bemühten sich am Dienstag, tonnenweise Vulkangeröll zu beseitigen. Sie konzentrierten sich auf drei Stellen in dem am schlimmsten betroffenen Dorf Sumberwuluh, wo noch immer Menschen in verschütteten Häusern vermutet wurden, wie die örtliche Such- und Rettungsbehörde angab. Die Rettungsarbeiten seien schwierig, erklärte das Rote Kreuz. Einige Gebiete seien kaum noch zu erreichen. Unter der Vulkanasche sei es immer noch sehr heiß, sagte der Leiter der örtlichen Rettungsdienste, Wayan Suyatna.

Präsident Joko Widodo inspizierte das Katastrophengebiet und versprach, dass die Gemeinden schnell wieder aufgebaut würden. Der Präsident besuchte Überlebende in Notunterkünften auf einem Fußballplatz im Bezirk Lumajang und sicherte weiter zu, die Infrastruktur wieder aufzubauen, darunter die Hauptbrücke, die Lumajang mit anderen Städten verbindet, und mehr als 2000 Häuser aus den Gefahrenzonen zu verlegen. Frachtflugzeuge brachten am Dienstag Lebensmittel, Zelte, Decken und andere Hilfsgüter zur Verteilung zu den Notunterkünften.

Bei dem plötzlichen Ausbruch des 3676 Meter hohen Semeru am Samstag waren heiße Aschewolken in den Himmel geschossen, eine Lawine aus Lava und sengendem Gas fegte bis zu elf Kilometer weit die Hänge des Semeru hinunter. Dörfer und Städte wurden von Tonnen vulkanischen Schutts bedeckt.

Der auch als Mahameru bekannte Berg ist in den vergangenen 200 Jahren mehrfach ausgebrochen, dennoch leben wie bei vielen der 129 in Indonesien überwachten Vulkane an seinen fruchtbaren Hängen Zehntausende Menschen. Experten warnten davor, dass die Lavakuppel im Krater weiter einstürzen und eine Lawine aus Gas und Trümmern auslösen könnte, die darunter eingeschlossen sind.

(jma/dpa)
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