Rotes Kreuz und Roter Halbmond Vier in Syrien verschleppte Helfer wieder frei

Istanbul/Beirut · Vier der sieben in Syrien verschleppten Mitarbeiter vom Roten Kreuz und vom Roten Halbmond sind wieder frei. Sie seien unbeschadet wieder freigelassen worden und in Sicherheit, teilte Robert Mardini, Nahost-Chef des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), am Montag über den Kurzdienst Twitter mit.

Das sind die Kernpunkte
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Foto: dpa, Peter Foley

Vier der sieben in Syrien verschleppten Mitarbeiter vom Roten Kreuz und vom Roten Halbmond sind wieder frei.
Sie seien unbeschadet wieder freigelassen worden und in Sicherheit, teilte Robert Mardini, Nahost-Chef des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), am Montag über den Kurzdienst Twitter mit.

Um die ständige Gewalt in Syrien zu beenden, drängte US-Außenminister John Kerry in London erneut auf eine Konferenz für eine politische Lösung des Konfliktes. Ein Termin für die Gespräche in Genf solle so bald wie möglich bekanntgegeben werden.

Das IKRK in Genf bestätigte die Angaben Mardinis über die vier Freigelassenen. Die Helfer waren am Sonntagvormittag in der nördlichen Provinz Idlib von Bewaffneten überfallen und entführt worden. Staatsmedien machten "Terroristen" für die Tat verantwortlich. So nennt die Regierung die Aufständischen, die Präsident Baschar al-Assad zu stürzen versuchen.

Über das Schicksal der übrigen drei IKRK-Helfer war zunächst nichts bekannt. Den Angaben zufolge waren die Helfer seit dem 10. Oktober in Syrien. Ihre Aufgabe bestand darin, die medizinische Versorgungslage zu untersuchen und Hilfsmöglichkeiten zu prüfen. Gerade das Gebiet im Norden Syriens gilt als schwierige Gegend.

US-Außenminister Kerry und der UN-Syrien-Gesandte Lakhdar Brahimi riefen bei einem Treffen in London zu einer baldigen Konferenz über die politische Zukunft Syriens auf. Es sei unerlässlich, dass das Treffen in Genf bis zum geplanten Termin Mitte November stattfinde, sagte Kerry. "Wir brauchen eine Übergangsregierung, wir brauchen eine neue regierende Einheit in Syrien, um Frieden zu ermöglichen", erklärte der Minister. Präsident Assad habe seine Legitimität verloren, um als vereinende Kraft in Syrien zu wirken.

Auch Brahimi warb für eine rasche Organisation der Konferenz. "Es kann und es wird eine politische Lösung geben, wenn alle zusammen daran arbeiten", sagte der Sondergesandte. Er will noch in dieser Woche in den Nahen Osten reisen, um mit Vertretern aller Parteien ein genaues Datum für die sogenannte "Genf II"-Konferenz festzulegen.

In Syrien gehen die Kämpfe unterdessen weiter. Bei einem Autobombenanschlag in einer von Rebellen kontrollierten Stadt im Nordwesten des Landes kamen Aktivisten zufolge mindestens 15 Menschen ums Leben. Dutzende weitere seien verletzt worden, meldeten die Örtlichen Koordinationskomitees. Der Sprengsatz ging demnach auf einem Markt in der Stadt Darkusch in Idlib hoch.

Das ebenfalls der Opposition nahestehende Beobachtungszentrum für Menschenrechte bestätigte die Angaben, sprach jedoch von mindestens 27 Toten. Die Koordinationskomitees veröffentlichten Amateurvideos auf ihrer Facebook-Seite, die etliche brennende Autos am Schauplatz zeigten. Trümmer und Schutt lagen auf der Straße, Anwohner rannten in Panik umher. Mehrere Geschäfte und Wohnhäuser wurden durch die Detonation offenbar stark beschädigt, über der Gegend stieg dichter schwarzer Rauch auf.

Im syrischen Bürgerkrieg ist es zuletzt vermehrt zu Autobombenanschlägen gekommen. Erst am Sonntag waren in Damaskus unweit der Zentrale des Staatsfernsehens zwei Sprengsätze detoniert.
Nach einem Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur Sana wurde das Gebäude am Umajjad-Platz zerstört. Über mögliche Todesopfer oder Verletzte wurde zunächst nichts bekannt.

(ap)
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