Verurteilung wegen Protesten Russischer Geheimdienst verweigert Pussy-Riot-Aktivistin Ausreise
Moskau · Der russische Geheimdienst hat der Aktivistin Maria Aljochina von der Punk-Gruppe Pussy Riot die Ausreise verweigert.
Mitarbeiter des Inlandsgeheimdienstes FSB hätten ihr am Moskauer Flughafen mitgeteilt, dass sie das Land nicht verlassen dürfe, sagte sie am Mittwoch der Agentur Interfax. Laut dem Portal Mediasona sagte Aljochina, sie sei auf dem Weg ins schottische Edinburgh gewesen, wo sie bei einem Festival auftreten wollte.
Sicherheitskreise bestätigten der Agentur Tass zufolge, Aljochina dürfe vorläufig nicht ausreisen. Grund sei eine Verurteilung zu gemeinnütziger Arbeit wegen unerlaubter Protestaktionen, hieß es.
Aljochina war im Jahr 2012 bekannt geworden, als sie mit anderen Aktivistinnen von Pussy Riot in einer Moskauer Kirche mit einem sogenannten Punk-Gebet die Führung des Landes kritisiert hatte. Aljochina und eine Mitstreiterin wurden zu Lagerhaft verurteilt, 2013 wurden sie begnadigt.
Seitdem hat Aljochina immer wieder Missstände angeprangert und wurde auch mit kleineren Strafen belegt. Erst am Vortag hatte sie zusammen mit einem anderen Aktivisten gegen Folter in russischen Gefängnissen protestiert.