Anschlag im Jemen Verteidigungsminister entgeht Attentat

Sanaa (RPO). Der jemenitische Verteidigungsminister Mohammed Nasser Ahmed hat ein Selbstmordattentat auf seinen Konvoi am Dienstag unverletzt überstanden. Wie Augenzeugen und Sicherheitsbeamte berichteten, sprengte sich ein Attentäter in einem mit Sprengstoff beladenen Wagen neben der vorbeifahrenden Eskorte des Ministers in der südlichen Stadt Aden in die Luft.

Nasser blieb nach Angaben des Verteidigungsministeriums unversehrt. Aus Sicherheitskreisen verlautete, mindestens zehn Menschen seien bei der Explosion verletzt worden.

Erst im vergangenen Monat hatte es einen Mordanschlag auf den Minister gegeben, bei dem zwei seiner Leibwächter getötet wurden.

Bisher bekannte sich niemand zum Attentat

Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Allerdings bekämpfen die jemenitischen Streitkräfte seit geraumer Zeit Extremisten im Süden des Landes, die Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida haben sollen. Die Extremisten haben die seit Monaten anhaltenden Unruhen im Land genutzt, um die Kontrolle über einige Städte und Landstriche zu übernehmen.

So hatten die Streitkräfte in den vergangenen Wochen eine Offensive gestartet, um verlorenes Territorium wieder zurückzuerobern - ohne durchschlagenden Erfolg. Stattdessen wurden tausende Zivilpersonen vertrieben.

Zudem kommt es fast täglich zu Massenprotesten, deren Teilnehmer den Rücktritt von Langzeitherrscher Ali Abdullah Saleh fordern. Da dieser sich weigert, die Macht abzugeben, hat sich das verarmte Land in eine tiefe politische Krise manövriert.

Zugleich fürchten die Europäer sowie die US-Regierung, dass sich Jemen als Rückzugsort von Islamisten etabliert, darunter auch der Al-Kaida-Ableger auf der Arabischen Halbinsel.

(apd)
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