Verschwörungsideologe hatte zu Mord aufgerufen Oliver Janich auf Philippinen festgenommen

Manila/Berlin/München · Der deutsche Verschwörungsideologe Oliver Janich soll auf den Philippinen festgesetzt worden sein. Berichten zufolge wurde er am frühen Mittwochmorgen deutscher Zeit festgenommen und soll nach Deutschland gebracht werden.

 Ein bei Verschwörungsrtzählern beliebter und oft ironisierter «Aluhut» (Symbolbild).

Ein bei Verschwörungsrtzählern beliebter und oft ironisierter «Aluhut» (Symbolbild).

Foto: dpa/Boris Roessler

Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Auch in Janichs Telegram-Kanal, einem der reichweitenstärksten deutschsprachigen Verbreitungswege von Verschwörungserzählungen, war von einer „Verhaftung“ die Rede.

Die Staatsanwaltschaft München I bestätigte, dass gegen Janich ein Strafverfahren laufe. Er soll über Telegram Menschen beleidigt haben, zu Exekutionen aufgerufen und die Tötung deutscher Regierungsmitglieder gefordert haben, wie Sprecherin Juliane Grotz sagte. Es werde wegen Beleidigung und öffentlicher Aufforderung zu Straftaten ermittelt. „Weitere Angaben können wir zurzeit aus ermittlungstaktischen Gründen nicht machen“, erläuterte die Staatsanwältin. Janich lebte schon länger auf den Philippinen, in Deutschland war er zuletzt in Bayern wohnhaft.

Ein Sprecher der Bundeskriminalamtes wollte sich nicht zu dem Fall äußern. Er verwies darauf, „dass wir zu personenbezogenen Daten grundsätzlich keine Auskunft erteilen“.

Am Donnerstag beginnt ein zudem ein anderer Prozess gegen einen deutschen Verschwörungserzähler. Weil er zur Tötung von Menschen aufgerufen haben soll, muss sich ein 55-Jähriger von diesem Donnerstag (9 Uhr) an vor dem Landgericht Oldenburg verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, einen Telegram-Kanal mit mehreren Tausend Followern betrieben und darin zwischen April und November 2021 öffentlich die Tötung bestimmter Personen gefordert zu haben. Demnach behauptete er, „Commander“ des Hauptquartiers der alliierten Streitkräfte in Nordwest- und Mitteleuropa (SHAEF) zu sein. Diese Institution wurde allerdings nach dem Ende des 2. Weltkrieges aufgelöst. Der Angeklagte ist in Untersuchungshaft. Ihm droht eine mehrjährige Haftstrafe.

(felt/dpa)
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