Nach Vierfachmord in Frankreich Verletztes Mädchen zurück in der Heimat

Grenoble · Das bei dem mysteriösen Vierfachmord in Ostfrankreich verletzte Mädchen ist in sein Heimatland Großbritannien zurückgekehrt. Dort wird sie von der Polizei an einem geheimen ort untergebracht. Ob das Mädchen inzwischen befragt wurde, ist noch unklar.

Das Mädchen verließ das Krankenhaus in Grenoble, wo es seit dem Vierfachmord vom 5. September behandelt wurde am Morgen in Begleitung britischer Vertreter, teilte die französische Polizei mit. Zainab al-Hilli werde in Großbritannien an einen geheimen Ort gebracht.

Zeugenaussage ist bislang unklar

Die Polizei machte keine Angaben darüber, ob die vermutlich einzige Augenzeugin des Blutbads vor ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus befragt wurde. Ein Polizeisprecher sagte aber, Zainab könne nicht nur in einem Krankenhaus vernommen werden.

Zainab war bei dem Vierfachmord auf einem Waldparkplatz nahe der ostfranzösischen Ortschaft Chevaline durch brutale Schläge auf den Kopf und einen Schuss in die Schulter lebensgefährlich verletzt worden. Sie musste zwischenzeitlich in ein künstliches Koma versetzt und zweimal operiert werden. Ihre aus dem Irak stammenden britischen Eltern, ihre Großmutter und ein offenbar zufällig vorbeikommender französischer Radfahrer wurden erschossen.

Zainabs vierjährige Schwester Zeena, die den Vierfachmord unverletzt überlebt hatte, war bereits am vergangenen Wochenende nach Großbritannien gebracht worden. Sie konnte den Ermittlern nicht weiterhelfen, weil sie während der Bluttat zwar Schreie gehört, aber nichts gesehen hatte.

Das kleine Mädchen hatte sich in dem Auto ihrer Eltern stundenlang unter der Leiche seiner Mutter versteckt. Von den Aussagen Zainabs hingegen erhofft sich die französische Polizei wichtige Hinweise für die Ermittlungen. Sie ist vermutlich die einzige, die den oder die Mörder gesehen hat.

(AFP)
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