5000 Menschen in Sicherheit gebracht Verheerende Waldbrände an der Costa del Sol

Marbella · Bei einem Waldbrand an der andalusischen Küste ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Fünf weitere seien verletzt und tausende in Sicherheit gebracht worden, teilten die andalusischen Behörden am Freitag mit. Die Feuerwehr hoffte, die seit Dienstag wütenden Brände rund um den Touristenort Marbella noch am Freitag unter Kontrolle bekommen zu können.

Waldbrände an Spaniens Urlaubsküste
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In der Nähe eines von den Flammen zerstörten Hauses sei der Leichnam eines alten, noch nicht näher identifizierten Mannes gefunden worden, sagte ein Sprecher der Regionalregierung. Es sei möglich, dass auch die Ehefrau des Mannes bei dem Brand gestorben sei. Die Rettungskräfte suchten in den Trümmern des Hauses nach den Überresten der Frau. Zwar habe die Polizei von Marbella am Vorabend ein älteres Paar in Sicherheit gebracht, doch anscheinend seien die beiden "auf eigene Gefahr" zurückgekehrt.

Unter den fünf Verletzten befand sich dem Sprecher zufolge ein spanisches Pärchen, das sich schwere Verbrennungen zuzog, als es von den Flammen auf den Hängen des Bezirks Rosario eingekreist wurde. Zudem habe sich eine Mutter mit ihren Kindern im Alter von elf und drei Jahren vor dem Feuer in eine Höhle retten müssen. Die drei hätten sich Prellungen zugezogen und würden mit Sauerstoff behandelt.

Der Brand, der sich auf einer Breite von zwölf Kilometern erstreckte, bedrohte neben Marbella vier weitere Gemeinden an der Costa del Sol. Das Feuer habe sich dem Stadtzentrum des Ortes Ojen auf ein paar hundert Meter genähert, sei aber von der Feuerwehr zurückgedrängt worden, sagte der Präsident der Region Malaga, Elias Bendodo. Die gesamte Ortschaft sei evakuiert worden.

Insgesamt seien tausende Menschen vorsichtshalber in Sicherheit gebracht worden. Eine genaue Zahl konnte Bendodo nicht nennen. Spanische Medien schätzen, dass es sich um 4000 bis 5000 Menschen handelt. In einer Sporthalle in der Stadt Marbella waren allein 400 Menschen untergebracht.

An den Löscharbeiten waren 31 Löschflugzeuge und Löschhubschrauber beteiligt. "Mehr als 800 Menschen" kämpften laut der Provinzregierung gegen die Flammen. Mehrere Häuser seien zerstört worden.

Das regionale Umweltministerium zeigte sich optimistisch, den Brand "in den kommenden Stunden stabilisieren zu können". Mehr als 250 Feuerwehrleute und Helfer waren im Einsatz. Seit Dienstag wüteten die Flammen in Andalusien, angefacht von geringer Luftfeuchtigkeit, starken Winden und hohen Temperaturen. Die Behörden erwarteten für Freitag ein Nachlassen dieses Extremwetters.

Nach der schlimmsten Dürreperiode seit 70 Jahren, die das Land im vergangenen Winter erlebte, wüten in Spanien in diesem Sommer besonders viele Brände. Zwischen dem 1. Januar und dem 12. August verbrannten nach Angaben des spanischen Landwirtschaftsministeriums fast 140.000 Hektar Wald - die schlimmsten Brandschäden seit zehn Jahren.

(AFP)
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