Bei "Alarm für Cobra 11" Verhandlung über Stunt-Unfall im TV

Bonn · Mit den Folgen eines Stunt-Unfalls bei Dreharbeiten für die TV-Serie "Alarm für Cobra 11" beschäftigt sich seit Montag das Bonner Landgericht.

Die Berufsgenossenschaft der heute 39-jährigen Stuntfrau, die seit dem Unfall vor vier Jahren berufsunfähig ist, hat acht Leute, unter anderem den Regisseur und den Set-Aufnahmeleiter sowie die Produktionsfirmen der RTL-Serie auf Schadensersatz verklagt. Die Behandlungskosten und Zahlung einer Frührente belaufen sich allein bis Juli 2012 auf 230.000 Euro.

Für eine Verfolgungsjagd wurde am 16. September 2009 nahe Mechernich im Kreis Euskirchen eine spektakuläre Szene gedreht: Ein Motorrad-Fahrer sollte über eine galoppierende Reiterin hinwegfliegen und dahinter im Feld landen. Die Stunt-Szene war an dem Drehtag wiederholt erfolgreich geprobt worden.

In einer letzten Einstellung sollten noch einige Bilder von der gedoubelten Schauspielerin auf dem erfahrenen Stunt-Pferd "Bagdad" gemacht worden. Dabei soll das Pferd aus nicht geklärtem Grund ausgebrochen und auf den Landeplatz des Motorrads gekommen sein. Die schwere Maschine krachte auf die Stuntfrau und das Pferd. Beide wurden lebensgefährlich verletzt, überlebten aber den Unfall.

Die damals 35-Jährige erlitt ein schweres Schädelhirntrauma mit Störungen des Sprachzentrums, Wirbelbogenfrakturen sowie eine Lungenquetschung. In dem Prozess soll auch eine Pferde-Expertin als Gutachterin gehört werden.

(dpa)
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