Päpste Johannes Paul II. und Johannes XXIII. Verhaftungswelle in Kuba während Heiligsprechung

Havanna · Mehr als 87 Frauen der Bürgerrechtsinitiative "Frauen in Weiß" sind am Sonntag während der Heiligsprechung der Päpste Johannes Paul II. und Johannes XXIII. verhaftet worden. Sie protestieren gegen die "letzte Diktatur" und versuchten offenbar, in einen Gottesdienst einzudringen.

"Wir haben keine endgültige Zahl, aber wir wissen bis jetzt, dass 87 Frauen verhaftet wurden", sagte Sprecherin Berta Soler am Montagabend (Ortszeit) dem kubakritischen Nachrichtenportal "Diario de Cuba". Nach Angaben der Opposition erfolgte die Verhaftungswelle in verschiedenen Städten des Landes, als die Frauen versuchten, an den Dankgottesdiensten für die Heiligsprechung teilzunehmen.

Kubas Außenminister Bruno Rodriguez war nach Medienberichten zu den Feierlichkeiten in den Vatikan gereist und war dabei auch mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zusammengetroffen.

Die "Damen in Weiß" sind ein Zusammenschluss von Frauen in Kuba, deren Männer und Söhne wegen Eintretens für die Meinungs- und Pressefreiheit verhaftet wurden. Gegründet wurde die Bewegung als Reaktion auf den kubanischen "Schwarzen Frühling" im Jahr 2003, bei dem zahlreiche Regimekritiker festgenommen und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt wurden.

Die rund 300 in der Öffentlichkeit meist in weißer Kleidung auftretenden Frauen protestieren mit Schweigemärschen und Mahnwachen gegen die nach eigenen Angaben "letzte Diktatur Lateinamerikas".

(KNA)
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