Indien Vergewaltigungsprozess startet mit Plädoyers

Neu-Delhi · Die indische Staatsanwaltschaft hat am Donnerstag ihre Eröffnungsplädoyers im Prozess gegen fünf mutmaßliche Vergewaltiger einer Studentin gehalten.

Indien: Die Angeklagten im Vergewaltigungsfall
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Indien: Die Angeklagten im Vergewaltigungsfall

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Foto: afp, PRAKASH SINGH

Die Angeklagten verdeckten ihre Gesichter mit Wollmützen, als sie unter Polizeischutz in den Gerichtssaal in Neu-Delhi gebracht wurden. Nach zwei Stunden wurden die Männer wieder abgeführt. Von der Anhörung selbst wurden keine Informationen bekannt, da der Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet.

Den Verdächtigen wird vorgeworfen, die 23-jährige Studentin am 16. Dezember in einem Bus brutal vergewaltigt und sie und ihren Begleiter zusammengeschlagen zu haben. Die junge Frau erlag zwei Wochen später ihren schweren Verletzungen.

Im Falle einer Verurteilung droht den Angeklagten die Todesstrafe durch Erhängen. Ein sechster Verdächtiger in dem Fall soll minderjährig sein und muss sich voraussichtlich vor einem Jugendgericht verantworten.

Nachrichtensperre verhängt

Die indische Justiz hatte ein Schnellverfahren für die Verhandlung des Falls einberufen. Der Richter Yogesh Khanna bestätigte am Donnerstag erneut den Ausschluss der Öffentlichkeit sowie eine Nachrichtensperre über das, was im Gerichtssaal gesprochen wurde.

Die Staatsanwaltschaft warnte überdies die Verteidigung davor, mit Journalisten über den Prozess zu sprechen.
Am kommenden Montag soll die Verteidigung ihr Eröffnungsplädoyer halten.

Vor dem Gerichtssaal hatten sich zahlreiche Journalisten und Schaulustige versammelt. Dutzende Polizisten waren im Einsatz.

Der Fall hatte in Indien für großes Entsetzen gesorgt. Angesichts wochenlanger Proteste nach dem Angriff hatte die Regierung ein Sondergericht einberufen, das der in Indien grassierenden Gewalt gegen Frauen konsequenter und schneller nachgehen soll.

(APD/nbe)
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