Verfassungsschutz-Chef Maaßen Mehr als 20 deutsche Islamisten in Syrien getötet

München · Im syrischen Bürgerkrieg sind nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes inzwischen weit mehr als 20 Islamisten aus Deutschland getötet worden. Dies sagte Behördenchef Hans-Georg Maaßen in einem Interview.

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Foto: afp, FETHI BELAID

Der größte Teil der Syrien-Dschihadisten stamme aus der radikalen Salafisten-Szene, die in Deutschland auf gut 6000 Anhänger gewachsen sei, so Maaßen im "Focus". Er warnte vor einer wachsenden Terrorgefahr hierzulande, wenn Islamisten aus Syrien nach Deutschland zurückkehren.

Manche kämen vielleicht mit Plänen zurück, hier Anschläge zu begehen. "Wir wissen, dass einige Islamisten dort Ausbildungslager durchlaufen haben, dass sie gewaltbereit sind, dass sie vermutlich Tötungserfahrung besitzen. Das ist für unser Land eine Gefahr", sagte Maaßen dem Münchener Magazin. Konkrete Hinweise für Anschläge lägen dem Geheimdienst derzeit aber nicht vor.

Die jungen deutschen Islamisten sind nach Einschätzung Maaßens in den Kämpfen nur "Kanonenfutter". Maaßen hielt den aus Deutschland nach Syrien gereisten jungen Kämpfern vor, mit unrealistischen Vorstellungen gereist zu sein. "Einige hatten sich das Abenteuer Syrien anders vorgestellt: Ein islamistisches Disneyland mit Spaß, eine Reise mit Eventcharakter", sagte der Verfassungsschutz-Chef. "Im Kampfgebiet stellt sich bald Ernüchterung ein."

Der größte Teil der Syrien-Dschihadisten stammt laut Maaßen aus der radikalen Salafisten-Szene. Deren Anhängerzahl ist nach seinen Angaben gewachsen - auf "schätzungsweise über 6000 Personen", wie Maaßen dem "Focus" sagte.

(dpa/afp)
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