Geldwäsche und Unterschlagung Fast neun Jahre Haft für ehemaligen Chef der Vatikanbank

Vatikanstadt · Angelo Caloia und der Anwalt Gabriele Liuzzo wurden für schuldig erklärt. Ihnen wird vorgeworfen, den Vatikan um mehr als 50 Millionen Euro geschädigt zu haben. Die Taten haben sich zwischen 2001 und 2008 abgespielt.

 Die Außenansicht der Büros der Vatikanbank in Vatikanstadt (Symbolbild).

Die Außenansicht der Büros der Vatikanbank in Vatikanstadt (Symbolbild).

Foto: dpa/Domenico Stinellis

Der frühere Vatikanbank-Präsident Angelo Caloia ist wegen Unterschlagung und Geldwäsche von der Vatikan-Justiz zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Der 81-Jährige wurde zu acht Jahren und elf Monaten Gefängnis verurteilt, wie ein Gericht am Heiligen Stuhl am Donnerstag mitteilte. Die gleiche Haftstrafe erhielt der in dem Verfahren ebenfalls angeklagte 97-jährige Anwalt Gabriele Liuzzo. Beide Männer müssen eine Geldstrafe von 12.500 Euro bezahlen.

Ein Sohn des Anwalts, der 55-jährige Lamberto Liuzzo, wurde zudem zu fünf Jahren und zwei Monaten Haft wegen Geldwäsche verurteilt. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig, die Beschuldigten können in Berufung gehen. Caloias Anwalt kündigte bereits kurz nach dem Urteil an, sein Mandant werde Rechtsmittel einlegen.

Die Affäre in der von Skandalen geplagten Bank, die offiziell „Istituto per le Opere di Religione“ (IOR) heißt, war 2014 publik geworden. Caloia und Liuzzo wird vorgeworfen, den Vatikan bei Immobiliengeschäften in den Jahren 2001 bis 2008 um mehr als 50 Millionen Euro geschädigt zu haben. Ein dritter Beschuldigter, der damalige Generaldirektor der Bank, Lelio Scaletti, starb in der Zwischenzeit. Die Vatikanbank wurde seither einer gründlichen Reform unterzogen.

(capf/AFP)
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