Der Vatikan und die Nazis Jetzt beginnt die Spurensuche im geheimen Papst-Archiv

Vatikanstadt · Nach der Forderung von Wissenschaftlern aus aller Welt wurden nun geheime Archive aus dem Pontifikat von Papst Pius XII. geöffnet. Zahlreiche Forscher wollen die Politik des Vatikans während der NS-Zeit untersuchen.

 Papst Pius XII. hebt die rechte Hand mit dem Ring des heiligen Petrus, um einen Segen zu sprechen.

Papst Pius XII. hebt die rechte Hand mit dem Ring des heiligen Petrus, um einen Segen zu sprechen.

Foto: dpa/---

Der Vorwurf ist spätestens seit 1963 in der Öffentlichkeit. Damals wurde in Berlin das Theaterstück „Der Stellvertreter“ von Rolf Hochhuth uraufgeführt, dem er den Beinamen „ein christliches Trauerspiel“ gegeben hatte. Thema war die Haltung des Vatikan zum Nazi-Regime und insbesondere die Anklage gegen das damalige Oberhaupt der Katholiken, Papst Pius XII. Er habe den Massenmord der Juden letztlich schweigend hingenommen. Seit bald 70 Jahren läuft die Diskussion über die Rolle des Papstes zur Hitlerzeit. Nun könnte langsam Licht in die Debatte kommen. Seit Montag haben Wissenschaftler Zugang zu den Akten aus dem Pontifikat Eugenio Pacellis im Vatikan.