Schauriger Fund in Vatikanbotschaft Sind es die Knochen von Emanuela Orlandi?

Rom · Knochenfunde in der römischen Vatikanbotschaft haben Fragen nach der Identität des oder der Toten aufgeworfen. Offenbar könnte es sich um die Überreste eines jungen Mädchens handeln, das 1983 spurlos verschwunden war.

 Pietro Orlandi, der Bruder der vermissten Emanuela Orlandi, hält im Jahr 2017 auf dem Petersplatz ein Foto seiner auf mysteriöse Weise verschwundenen Schwester in den Händen.

Pietro Orlandi, der Bruder der vermissten Emanuela Orlandi, hält im Jahr 2017 auf dem Petersplatz ein Foto seiner auf mysteriöse Weise verschwundenen Schwester in den Händen.

Foto: dpa

Bei Bauarbeiten in einem Keller der diplomatischen Vertretung des Heiligen Stuhls in Rom wurden dem italienischen Rundfunk vom Mittwoch zufolge an zwei unterschiedlichen Orten ein fast intaktes Skelett sowie weitere Knochenreste entdeckt. Die italienische Spurensicherung untersuche die Funde, um Alter, Geschlecht und Todeszeitpunkt festzustellen, teilte der Vatikan mit.

Der Fund schürte Spekulationen in italienischen Medien, es könne sich um Emanuela Orlandi handeln, die 1983 unter mysteriösen Umständen verschwundene Tochter eines Vatikanangestellten. Die römische Staatsanwaltschaft nahm vor dem Hintergrund der Knochenfunde Ermittlungen wegen Mordverdachts auf. Mit Ergebnissen von DNA-Vergleichen zur Feststellung der Identität der Toten wird je nach Erhaltungszustand innerhalb von maximal zehn Tagen gerechnet.

Vor 34 Jahren kam die damals 15-Jährige vom Musikunterricht nahe der Piazza Navona nicht nach Hause. Seitdem stand der Fall im Mittelpunkt zahlreicher Verschwörungstheorien. Zuletzt wurden die menschlichen Überreste des Mädchens im Grab eines römischen Mafia-Bosses vermutet, der in einer Kirche in der Nachbarschaft ihrer damaligen Flötenschule begraben wurde.

(csi/epd)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort