Undurchsichtige Finanzen im Vatikan Controller: Haben "Hunderte Millionen versteckte Euro" entdeckt

Rom · Bei den Bemühungen um mehr Finanztransparenz im Vatikan haben Reformer nach eigenen Angaben Hunderte Millionen Euro entdeckt, die bisher nicht in den Bilanzen aufgetaucht sind.

 George Pell freut sich über "gefundene Millionen" im Vatikan.

George Pell freut sich über "gefundene Millionen" im Vatikan.

Foto: dpa, dez sh vfd

"Es ist wichtig, zu betonen, dass der Vatikan nicht pleite ist", schrieb der Vorsitzende der Finanzbehörde des Vatikans, George Pell, in der englischsprachigen katholischen Wochenzeitung "Catholic Herald". "Vielmehr haben wir entdeckt, dass die Situation viel besser ist als es schien, weil einige Hundert Millionen Euro auf bestimmten Konten versteckt waren und nicht in der Bilanz auftauchten."

Der australische Kardinal war im Februar eingesetzt worden, um mehr Transparenz in die undurchsichtigen Finanzen des Vatikans zu bringen.
In dem Artikel spricht er offen über nebulöse Strukturen und Praktiken. "Kongregationen, Räte und besonders das Staatssekretariat genossen und verteidigten eine gesunde Unabhängigkeit. Probleme wurden "hausintern" gehalten", heißt es in dem Artikel weiter, der vorab online zu lesen war. Die Standards der "modernen" Buchhaltung seien "ignoriert" worden.

Der Vatikan steht wegen seiner intransparenten Finanzstrukturen und vor allem wegen der Skandale bei der Vatikanbank seit längerem in der Kritik. Seit seinem Amtsantritt geht Papst Franziskus mit mehreren Kommissionen die dringend notwendigen Reformen an.

(dpa)
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