Nach Outing als Homosexueller Vatikan entlässt Kurienprälaten

Vatikanstadt (RPO). Nach seinem Outing als Homosexueller musste ein Kurienprälat im Vatikan gehen: Er wurde gefeuert, weil er sich in einer italienischen Fernsehsendung als aktiver Homosexueller bekannt hatte.

 Papst Benedikt XVI. hat zum ersten Mal in seiner Amtszeit der Stadt Rom und der ganzen Welt seinen Segen gespendet.

Papst Benedikt XVI. hat zum ersten Mal in seiner Amtszeit der Stadt Rom und der ganzen Welt seinen Segen gespendet.

Foto: AFP, AFP

Der Heilige Stuhl habe gegen den Geistlichen, der in einem privaten TV-Kanal anonym und mit verdecktem Gesicht aufgetreten war, eine Untersuchung eingeleitet, erklärte Vatikansprecher Federico Lombardi am Samstag. Der offenbar an der Klerus-Kongregation tätige Monsignore sei von Mitarbeitern aufgrund einiger Details der Filmaufnahmen identifiziert worden, schreibt die italienische Tageszeitung "La Repubblica", die am Samstag den Vorgang aufdeckte.

Lombardi bestätigte den Vorgang und unterstrich, dass die Vorgesetzten die Sache "mit der gebotenen Vertraulichkeit und mit Respekt vor der betroffenen Person behandeln, auch wenn diese Person falsch gehandelt hat". Der Vatikan werde der Sache jedoch "entschieden und mit der Strenge behandeln, die bei einem Verhalten angezeigt ist, das mit dem priesterlichen Dienst und der Arbeit des Heiligen Stuhls unvereinbar ist". Keine Angaben machte Lombardi zum weiteren Vorgehen und zur Frage, ob andere Schritte gegen den Geistlichen eingeleitet würden.

Der Parlamentarische Geschäftsführer und menschenrechtspolitische Sprecher der Grünen, Volker Beck, kritisierte das Vorgehen des Vatikan. Es sei ein erneuter Beweis "für die Heuchelei des Vatikan in Sachen Sexualität". Gegen homosexuelle Menschen, die niemanden einen Schaden zufügen, werde eine Hexenjagd veranstaltet.

(afp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort