Inselstaat Vanuatu Mediziner rechnen mit weiteren Verletzten nach Zyklon-Katastrophe

Sydney · Nach der Zyklon-Katastrophe in der Südsee läuft die Versorgung der Verletzten unter erschwerten Bedingungen. Medizinisches Personal aus Australien soll die Ärzte vor Ort unterstützen.

Zyklon "Pam" verwüstet Vanuatu im Pazifik
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Zyklon "Pam" verwüstet Vanuatu

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Nach der Zyklon-Katastrophe auf Vanuatu hat Australien ein Team von 20 medizinischen Hilfskräften entsandt. Sie sollen in der Hauptstadt Port Vila eine vorübergehende Krankenstation errichten, hieß es von den Behörden.

Die Ärzte des dortigen Krankenhauses hätten bislang 150 Patienten nach dem Wirbelsturm "Pam" behandelt, sagte der medizinische Leiter am Mittwoch dem Sender Radio New Zealand. Unterdessen korrigierten die Vereinten Nationen die Zahl der Todesopfer auf elf. Zuvor war von 24 Toten die Rede gewesen. Ein Grund für die Korrektur wurde zunächst nicht mitgeteilt.

Es gebe aber noch immer einige Gebiete, die nicht erreichbar seien, sagte UN-Sprecher Farhan Haq in New York. "Wir werden sehen, wie die Zahlen aussehen, wenn wir dorthin gelangen", sagte Haq. Internationale Hilfskräften zufolge wird es noch Tage dauern, bis die vorgelagerten Inseln erreicht werden und das ganze Ausmaß der Zerstörung sichtbar ist.

Erste Auswertungen aus der Luft wiesen auf "schwere und weit verbreitete Schäden" hin, sagte Haq. Derzeit seien rund 3400 Menschen in 48 über das Land verteilten Notunterkünften untergebracht, sagte Haq.

Nachdem bereits ein australisches Vorausteam mit Instandsetzungsarbeiten am Krankenhaus in Port Vila begonnen haben soll, machten sich am Mittwoch 20 medizinische Hilfskräfte auf den Weg. Nur ein Teil des dortigen Krankenhauses sei einsatzfähig, sagte der medizinische Leiter Radio New Zealand. Er erwarte weitere Verletzte von den vorgelagerten Inseln, sagte der Leiter Richard Leona.

"Pam" zog in der Nacht zu Samstag über den Inselstaat im Südpazifik. Es war nach Angaben von Meteorologen einer der gewaltigsten Wirbelstürme, den die Region je erlebt hat. Der Wind wütete zeitweise mit Geschwindigkeiten von bis zu 300 Kilometern in der Stunde und riss alles fort: Dächer, Hauswände, Bäume, Strommasten.

Neben Australien, Neuseeland und Papua-Neuguinea, haben auch die EU sowie die USA auf einen Appell von Präsident Baldwin Lonsdale reagiert, beim Wiederaufbau von Vanuatu zu helfen.

(dpa)
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