Amoklauf an Schule in Uvalde Neue Enthüllungen über Versäumnisse der US-Polizei

Uvalde · Rund einen Monat nach dem Massaker an einer Grundschule im texanischen Uvalde gibt es neue Enthüllungen, die die Kritik am Vorgehen der Polizei befeuern dürften. Ein 18-Jähriger hatte 19 Kinder und zwei Lehrerinnen erschossen.

Texas: Amoklauf an US-Grundschule – Schütze tötet mindestens 19 Kinder
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Amoklauf an US-Grundschule – Schütze tötet mindestens 19 Kinder

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Foto: dpa/Billy Calzada

Mehrere Einsatzkräfte hätten über Gewehre und mindestens einen Schutzschild verfügt und dennoch fast eine Stunde im Gebäudeflur gewartet, während der Angreifer in einem Klassenzimmer 19 Kinder und zwei Lehrkräfte getötet habe, berichteten die Zeitung „Austin American-Statesmen“ und der Sender KVUE-TV unter Berufung auf Polizeidokumente. Über die Herkunft der Akten wurden keine Angaben gemacht.

Den Angaben zufolge waren Beamte mit schweren Waffen und taktischem Gerät innerhalb von 19 Minuten nach der Ankunft des Angreifers auf dem Schulgelände - und damit früher als bisher bekannt. Laut Ermittlern hatten die Einsatzkräfte mehr als genügend Feuerkraft und Schutz, um den Angreifer viel früher unschädlich zu machen, als es letztlich geschah, wie die Medien berichteten. Am Dienstag sollen die neuen Informationen bei einer öffentlichen Anhörung des Senats des US-Staats Texas in Austin vorgelegt werden.

Für einen Aufschrei unter den Eltern der toten Kinder hatte bereits die Enthüllung gesorgt, dass der Schütze sich mehr als eine Stunde in der Schule aufgehalten hatte, ehe er von den Einsatzkräften getötet wurde. Kritiker warfen der Polizei vor, zu behäbig agiert zu haben.

Ein 18 Jahre alter Schütze hatte am 25. Mai an einer Grundschule in der texanischen Kleinstadt Uvalde 19 Kinder und zwei Lehrerinnen erschossen. Der Angreifer verschanzte sich mit den Schülern und Lehrerinnen in zwei miteinander verbundenen Klassenräumen und richtete dort das Blutbad an.

Die Attacke von Uvalde hat die Debatte über eine Verschärfung der vielerorts laxen Waffengesetze in den USA einmal mehr angefacht. Viele Republikaner sperren sich seit Jahren gegen strengere Gesetze. Daher kommen keine nötigen Mehrheiten für echte Reformen zustande.

Wenige Tage vor der Attacke in Uvalde hatte ein Schütze in der Stadt Buffalo in einem Supermarkt das Feuer eröffnet, zehn Menschen erschossen und drei weitere verletzt. Den Ermittlern zufolge war die Tat rassistisch motiviert: 11 der 13 Opfer waren schwarz.

(mba/dpa)
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