Seit 2007 verschwunden Streit um angeblichen Tod eines US-Agenten in iranischer Haft

Teheran · Ist ein US-Agent tatsächlich in iranischer Haft gestorben? Die Bundespolizei in den USA behauptet, sie habe glaubwürdige Informationen über den Tod des FBI-Agenten Robert Levinson in Gefangenschaft. Eine Leiche gibt es nicht.

 Ein FBI-Poster mit einem Foto von Robert Levinson.

Ein FBI-Poster mit einem Foto von Robert Levinson.

Foto: AP/Manuel Balce Ceneta

Die US-Bundespolizei geht wegen glaubwürdiger Informationen davon aus, dass der 2007 im Iran verschwundene Robert Levinson in Gefangenschaft ums Leben gekommen sei, erklärte der Chef der Behörde, Christopher Wray, am Freitag. Das FBI habe nicht aufgegeben herauszufinden, was genau Levinson passiert sei und werde weiterhin „hartnäckig“ ermitteln, erklärte Wray weiter. Levinsons Familie hatte am Mittwoch unter Berufung auf US-Beamte seinen Tod erklärt.

Die Regierung in Teheran wie die Berichte jedoch zurück. Der Iran habe mit dem angeblichen Tod des FBI-Agenten Robert Levinson nichts zu tun, zitierte die Nachrichtenagentur Isna Außenamtssprecher Abbas Mussawi am Freitag. „Wir sprechen der Familie Levinson unser Beileid aus, aber der Mann hat vor vielen (13) Jahren den Iran verlassen, und das wurde auch damals von dem ehemaligen amerikanischen Außenminister (John Kerry) bestätigt“, betonte Mussawi. Der Iran habe damals vergeblich versucht herauszufinden, wo sich Levinson aufhalte.

Levinsons Familie machte die „grausamen, herzlosen Handlungen des iranischen Regimes“ für seinen Tod verantwortlich. US-Präsident Donald Trump erklärte jedoch, er „akzeptiere“ die Schlussfolgerung nicht, wonach Levinson tot sei. Er räumte am Mittwochabend jedoch vor Journalisten im Weißen Haus ein: „Es sieht nicht gut aus.“ Levinson sei seit langer Zeit krank gewesen, sagte Trump. „Er war ein guter Mann“, sagte er und drückte der Familie Levinson sein Mitgefühl aus.

Levinson war amerikanischen Medienberichten zufolge im März 2007 auf die südiranische Insel Kisch geschickt worden, um dort einen Informanten zu treffen. Nach iranischen Angaben habe der damals 59-Jährige jedoch danach die Kisch-Insel wieder verlassen.

(ala/dpa)
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