Auch Deutsche profitieren 65,5 Millionen Dollar-Geldregen für Au-pair-Mädchen in den USA

Denver · Au-pairs haben ihre Vermittlungsagenturen in den USA wegen Dumping-Löhnen verklagt. Jetzt gab es einen Vergleich: 100.000 Au-pair-Mädchen sollen Geld bekommen, auch in Deutschland.

 Infostand für Au-pairs bei einer Hochschulbörse (Symbolbild).

Infostand für Au-pairs bei einer Hochschulbörse (Symbolbild).

Foto: Blazy, Achim (abz)

Wer in den vergangenen zehn Jahren als Kindermädchen in den USA gearbeitet hat, könnte jetzt Geld bekommen. Denn dort haben ein Dutzend ehemalige Au-pairs aus Deutschland, Australien, Kolumbien, Mexiko und Südafrika erfolgreich gegen Vermittlungsagenturen geklagt. Sie warfen den Unternehmen vor, Dumping-Löhne vereinbart und die Kindermädchen ausgebeutet zu haben. Die Agenturen bestritten ein Fehlverhalten.

Deshalb sollte die Klage eigentlich im Februar vor Gericht verhandelt werden - jetzt gab es vorab einen Vergleich. Gemäß der Vereinbarung bekommen die Kindermädchen 65,5 Millionen Dollar. Die Einigung wurde am Mittwoch bei einem Gericht in Denver vorgeschlagen, muss aber noch von Richterseite angenommen werden.

Wenn das geschehen ist, können sich bis zu 100.000 Au-pairs auf Geld freuen. Wer zwischen dem 1. Januar 2009 und dem 28. Oktober 2019 über eine der 15 beteiligten Agenturen in die USA gereist ist, hat Anspruch auf einen Teil der 65,5 Millionen Euro.

US-Anwälte haben eine Website eingerichtet, auf der ehemalige Au-pairs überprüfen können, ob sie einen Anspruch haben. Außerdem versuchen die Anwälte derzeit auch von sich aus alle 100.000 Betroffenen ausfindig zu machen. Gelingt das, bekäme jedes Au-pair rund 650 Euro.

(kron/dpa)
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