Vorschlag einer US-Schule Schüler sollen Amokläufer mit Konservendosen bewerfen

Montgomery · Eine Schule im US-Staat Alabama macht einen unkonventionellen Vorschlag für den Fall eines Amoklaufes: Schüler in den USA sollen mögliche Todesschützen im Ernstfall mit Konservendosen bewerfen und sich so bei Amokläufen schützen.

"Schwere Angriffe und Amokläufe in den USA"
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Schwere Angriffe und Amokläufe in den USA

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Foto: dpa, Karl-Josef Hildenbrand

Eltern wurden in einem Brief am Freitag gebeten, jedem Schüler eine Konserve mitzugeben, etwa Mais, Bohnen oder Erbsen. "Die Lebensmittelkonserve könnte den Eindringling betäuben oder sogar ohnmächtig machen, bis die Polizei eintrifft", heißt es in dem Schreiben. "Die Lebensmittelkonserve wird die Schüler darin bestärken, sich selbst zu verteidigen und sie werden sich sicher fühlen, falls ein Eindringling ihr Klassenzimmer betritt."

Einige Schüler hätten bereits Dosen mitgebracht, sagte die Leiterin Schulbezirk Chambers County der Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch. Das Werfen von Objekten ist auch Teil der Übungen des Alice Training Institute, das Schulen auf Amokläufe vorbereitet. "In jedem Raum gibt es etwas, mit dem man den Angreifer ablenken und sich gegen ihn verteidigen kann", heißt es in einem Trainings-Video des Unternehmens für die Universität Auburn. Nach Angaben der Behörde CDC sterben bei Schießereien an US-Schulen jedes Jahr durchschnittlich zwischen 14 und 34 Kinder und Teenager.

Auch Bücher, Stühle, Taschenrechner, Tacker und andere Gegenstände sind als Wurfobjekte im Gespräch, etwa an einer High School im Staat Massachusetts. Eine Lehrerin habe dort auch vorgeschlagen, dass jeder Schüler mit einer gebundenen Ausgabe von Gustave Flauberts Roman "Madame Bovary" ausgestattet wird, heißt es in der Schülerzeitung.
Der Klassiker umfasst in englischer Ausgabe 384 Seiten.

(dpa)
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